Wer ab Jahresbeginn seinen Fahrschein beim Busfahrer kauft, zahlt 50 Cent mehr. Mit der Maßnahme sollen Lenker entlastet und Wartezeiten für die bereits im Bus sitzenden Fahrgäste vermieden werden.
Befragt nach der Zufriedenheit mit dem öffentlichen Nahverkehr gaben 2400 Klimaticketbesitzer an, dass sie sehr zufrieden bzw. zumindest zufrieden sind. Um an die guten Werte anzuknüpfen, sollen Angebot und Service weiter ausgebaut werden.
Machtlos ist Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Vorarlberg, allerdings, wenn es um das Thema Pünktlichkeit geht. „Dort, wo wir keine eigene Busspur oder entsprechende Ampelschaltungen haben, müssen auch wir uns hinten anstellen“, erklärt er.
Neben Staus ist es oft der Fahrscheinverkauf durch die Buslenker, der zu Verzögerungen führt. Derzeit werden noch rund eine Million Tickets pro Jahr direkt beim Buslenker gekauft. Beratung, Ticketdruck und Geldrückgabe kostet viel Zeit, weiß Hillbrand. Bei mehreren Fahrgästen gleichzeitig verursacht das rasch eine Verspätung, die sich kaum mehr aufholen lässt. Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fahrgäste ihren Anschlussbus oder -zug verpassen.
Um die Buslenker zu entlasten, wurden mehr als 130 Fahrscheinautomaten in Vorarlbergs Bussen installiert. „Die Zahlen zeigen aber leider nicht den gewünschten Entlastungseffekt. Im Gegenteil: Immer weniger Fahrscheine werden am Automaten gekauft und das bei sehr hohen finanziellen Aufwendungen“, sagt Hillbrand. Allein für die Anschaffung belaufen sich die Kosten auf mehr als 1,1 Millionen Euro. Dazu kommen monatliche mehrere tausend Euro an laufenden Ausgaben, die die Verkehrsunternehmen bzw. den Verkehrsverbund Vorarlberg belasten.
Günstigere Tickets via App
Ähnlich wie in anderen Städte und Regionen sollen die Öffi-Nutzer nun das Ticket bereits vor der Fahrt lösen. Anreiz dafür sollen günstigere Preise sein. Bis zu 30 Prozent Rabatt soll es ab 1. Jänner für die Nutzer der „Fairtiq“-App geben. „Die App ist einfach in der Handhabung, denn mit einer Wischbewegung vor dem Einsteigen wird die Fahrt am Handy gestartet und gleichermaßen nach dem Aussteigen auch wieder beendet“, erklärt Hillbrand. Der Fahrtpreis wird automatisch berechnet. 870.000 Fahrten wurden im vergangenen Jahr via „Fairtiq“ bezahlt.
Was die Preisgestaltung angeht, profitieren jene, die die App häufig nutzen, am meisten. Bereits ab dem vierten aktiven Tag im Monat gibt es fünf Prozent Rabatt auf Fahrten. Ab dem achten Tag sind es zehn Prozent und ab dem zwölften Tag sogar 30 Prozent Rabatt. Wer sein Ticket weiter beim Busfahrer kauft, muss einen Aufpreis von 50 Cent zahlen.
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