Volkspartei kritisiert Landesrätin Doris Kampus in ungewohnt scharfen Worten. Landeshauptmann will Ressorts umgestalten. Grüne setzen auf Mut und Leidenschaft.
Der Intensivwahlkampf nimmt langsam Fahrt auf. Das merkt man auch an der Tatsache, dass die Parteien sich aufmachen, in teils unbekannten Gewässern zu fischen. So etwa die SPÖ, die am Dienstag ihre Pläne für die steirische Wirtschaft präsentierte. Neben Parteichef und LH-Stellvertreter Anton Lang und Gewerkschafts-Schwergewicht Beppo Muchitsch saß auch die Grazer SPÖ-Chefin und Landesrätin Doris Kampus am Podium.
Sie kritisierte dabei die Wirtschaftspolitik im Grazer Rathaus mit durchaus scharfen Worten. Etwa, dass die Stadt ihr Potenzial als Universitäts- und Forschungsstadt viel zu wenig nutze – oder, dass Graz dem „Jahrhundertprojekt“ Koralmbahn aktuell relativ planlos entgegenschippere.
Kritik von Kampus „Realitätsverweigerung“
Für die ÖVP in der Landeshauptstadt ein gefundenes Fressen. Sie bezeichnet Kampus als „Doppelagentin“: „Ihre Kritik grenzt schon an Realitätsverweigerung. Immerhin ist es die SPÖ Graz, die die Kahr-Schwentner-Koalition erst möglich gemacht und viele wirtschaftsfeindliche Beschlüsse im Gemeinderat mitgetragen hat“, schüttelt Geschäftsführer Markus Huber den Kopf. „Die Stadt ist durch die Klientelpolitik von KPÖ und Grünen in eine unglaubliche Schieflage geraten, und die SPÖ sieht seelenruhig dabei zu.“
ÖVP will Ressorts im Land umkrempeln
Eher ungewöhnlich war auch die Wahl des Ortes, an dem die steirische Volkspartei Mittwochvormittag ihr Programm für die Landtagswahl präsentierte. Dafür hatte man sich nämlich just die eigentlich rote Volkshochschule in Graz ausgesucht. An der Seite „seiner“ Landesräte Werner Amon, Barbara Eibinger-Miedl, Simone Schmiedtbauer und Karlheinz Kornhäusl ließ Landeshauptmann Christopher Drexler neben bekannten Punkten wie Sicherheit, Leistung oder Infrastruktur vor allem mit einer Ankündigung aufhorchen: Die ÖVP will künftig das Arbeits- und Wirtschaftsressort zusammenführen. „Weil Arbeit und Wirtschaft immer Hand in Hand gehen.“
Grüne Hoffnung
Die Grünen haben gestern ihre zweite Plakatwelle präsentiert. Dabei setzt man auf „konstruktive Politik mit Mut und Leidenschaft“. „In der Steiermark sprechen wir gern vom Grünen Herzen Österreichs. Mit Sandra Krautwaschl machen wir es wählbar“, ist Landesgeschäftsführer Timon Scheuer überzeugt.
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