Roland D. auf Flucht

Neun Fragen an die Polizei nach dem Doppelmord

Oberösterreich
30.10.2024 15:41

Nach dem Doppelmord am Montagvormittag im Bezirk Rohrbach ist der mutmaßliche Täter Roland Drexler weiterhin auf der Flucht. Die Polizei unternimmt alles, um den 56-Jährigen doch noch zu finden. Doch wie lange kann man diesen Fahndungsdruck aufrechterhalten? Das und andere Fragen beantwortete die Landespolizeidirektion OÖ ...

„Krone“: Wie viele Waffen hat der Flüchtige?
LPD OÖ: Der Täter war laut derzeitigem Ermittlungsstand zum Zeitpunkt der Tat mit einer Langwaffe und einer Faustfeuerwaffe bewaffnet. Wir gehen derzeit aufgrund der Ermittlungen davon aus, dass der Mann mit zwei Langwaffen und einer Faustfeuerwaffe unterwegs sein könnte.

Wie viele Polizisten sind im Einsatz und wie viel kostet das?
Seit drei Tagen sind vor Ort Hunderte Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Darunter sind: Einsatzkommando Cobra, Schnelle Interventionsgruppe (SIG), Bereitschaftseinheit, Einsatzeinheit, Regeldienstkräfte, Polizeidiensthundeeinheit, mehrere Drohnen, Flir (Polizeihubschrauber) und weitere Spezialkräfte. Die Anzahl der Mannstärke wird jeden Tag im Einsatzstab.
Die Frage der Kosten stellt sich für uns nicht, da sicherheitspolizeiliche Einsätze (Gefahrenerforschung, Gefahrenabwehr) zu den Grundaufgaben der Bundespolizei gehören. Deshalb gibt es dafür auch spezielle Ausrüstung und Ausbildung sowie Spezialkräfte, wie das EKO Cobra. Ein Einsatz wie dieser verlangt sehr viel von der Polizei als Organisation, aber von jedem und jeder eingesetzten Bediensteten ab. Es ist andererseits aber auch ein Beispiel dafür, wie effizient, professionell und kollegial die verschiedenen Disziplinen innerhalb der Polizeifamilie zusammenarbeiten – von der Streifenpolizistin über den Hubschrauberpiloten bis hin zu den Spezialkräften der Cobra.

Wie groß ist das abgesuchte Gebiet?
Das abgesuchte Gebiet ist sehr groß und überstreckt sich über weite Gebiete – vorrangig in Waldgebieten, die zum Teil sehr steil sind, weshalb die Suche auch aufgrund der noch gefährlichen Lage erschwert ist.

Einsatzkräfte durchsuchen Waldstück für Waldstück. (Bild: Wenzel Markus/Markus Wenzel)
Einsatzkräfte durchsuchen Waldstück für Waldstück.

Wie lange kann man den Fahndungsdruck in diesem Ausmaß aufrechterhalten?
Solange es notwendig ist – wir gehen derzeit sämtlichen Hinweisen nach und suchen konkret an Stellen, wo sich der Flüchtige aufhalten könnte oder einen Bezug haben könnte oder in der Vergangenheit hatte. Wir bedanken uns auch noch einmal bei der Bevölkerung für die vielen Hinweise und die Zusammenarbeit und ersuchen weiterhin um Unterstützung, aber auch um Vorsicht, wenn man eine Wahrnehmung hat.

Wo ist das Auto?
Wurde noch nicht gefunden!

Welche Bundesländer sind derzeit in welchem Umfang im Einsatz – welche werden noch kommen?
Derzeit sind auch wieder über 200 Kolleginnen und Kollegen vor Ort im Einsatz – auch bundesländerübergreifend. Es unterstützen hier zur Ablöse Kräfte aus benachbarten Bundesländern. Zudem arbeitet das Landeskriminalamt auf Hochtouren und die Ermittlungen zum Flüchtigen laufen.

Personenschutz der potenziell gefährdeten 50 Menschen?
Dazu können und werden wir aus ermittlungstaktischen Gründen keine Informationen preisgeben – zum SCHUTZ der betroffenen Menschen!
Wir schützen natürlich die gefährdeten Menschen, die dies auch wollen! Ziel unseres Personenschutzes ist das Verhindern oder die Abwehr von physischen Gefahren und Angriffen gegen die Schutzperson. Polizeilicher Personenschutz ist dabei mehr als die physische Anwesenheit von Personenschützern rund um die Schutzperson. Es gibt einen breiten Maßnahmenkatalog, der individuell angepasst zur Anwendung kommt, etwa auch den Objektschutz einbeziehend. Gefährdungs- und Lageeinschätzungen werden immer individuell erstellt.

Sind zu Allerheiligen besondere Schutzmaßnahmen geplant?
Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder sicherheitspolizeiliche Maßnahmen zu Allerheiligen stattfinden – im konkreten Fall sind somit sowieso bereits Kräfte dafür eingeteilt.

Wo wird nach Roland Drexler gesucht?
Bereits gestern hat die Staatsanwaltschaft Linz einen EU-Haftbefehl ausgestellt. Der Beschuldigte ist im Schengener Informationssystem zur Fahndung im gesamten Schengenraum ausgeschrieben.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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