Bei Austria Lustenau

Das Ende der Serie soll ein Neuanfang werden

Vorarlberg
31.10.2024 09:55

Die erste Niederlage nach 17 (!) Spielen im ÖFB-Cup-Achtelfinale gegen Hartberg war für Austria Lustenaus Trainer Martin Brenner fast wie eine Befreiung. Jetzt braucht es den Return. Und der Coach ist gefordert.

Wegen der 0:3-Cupniederlage gegen Hartberg haderte bei der Austria niemand. Am wenigstens Trainer Martin Brenner. „Wenn ich ehrlich bin, fühlt es sich eher wie eine Befreiung an, dass wir verloren haben. Jetzt schaut keiner mehr auf die Serie, sie hat uns gehemmt. Ab jetzt sind wir mit Unentschieden nicht mehr zufrieden. Ich schon gar nicht!“

Minusrekord bei Fans
In Lustenau braucht es auch dringend eine Art Neuanfang, um die bisher eher durchwachsene Saison doch noch positiv zu gestalten. Mit nur 1000 Fans gab es im Cup auch zuschauermäßig einen Tiefpunkt. Die Austria muss wieder eine Leidenschaft entfachen, die den Verein in den letzten Jahren – trotz Abstieg – getragen hat. Das setzt sich bis zum Vorstand fort.

Auch wenn man sich im Bregenzer ImmoAgentur-Stadion unwohl fühlt und die Rückkehr ins Reichhofstadion herbeisehnt: Die Art und Weise, wie momentan Fußball gespielt wird, vermag niemanden zu begeistern. Das wird aus den Stimmen im Fanforum, aber auch aus dem Umfeld hörbar. Mit elf ungeschlagenen Partien in der Meisterschaft ist ein Trainer zwar nicht angezählt, dennoch wächst der Unmut.

Zumal vor Saisonbeginn von Angriffsfußball die Rede war, der bis dato aber nie in die Tat umgesetzt wurde. Es ist auch keine effektive Entwicklung und vor allem Handschrift sichtbar. Ganz zu schweigen von Spielern, die den Unterschied ausmachen. Bundesligist Hartberg mag zwar ob der höheren individuellen Qualität nicht der Maßstab gewesen sein, aber die Oststeirer zeigten den Lustenauern nach der Pause klar die Grenzen auf. Bis auf einen Schuss von Leo Mikic beim Stand von 0:2 wurde man vorne kaum gefährlich.

Einzig Leo Mikic konnte bei der Austria gegen Hartberg Gefahr erzeugen. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Einzig Leo Mikic konnte bei der Austria gegen Hartberg Gefahr erzeugen.

Warum der Trainer trotz englischer Woche nur zwei Wechsel vornahm und beispielsweise die beiden Stürmer Seifedin Chabbi und Enes Koc auf der Bank ließ, erklärt er so: „Wir haben derzeit nicht mehr Qualität in der Offensive. Alles was ich zur Verfügung habe, stand auf dem Platz. Und es haben sich auch alle ins Zeug geworfen, deshalb machte es für mich keinen Sinn, groß zu wechseln.“ Mangelnde Moral kann man der Mannschaft sicher nicht vorwerfen. Es fehlt jedoch – abgesehen von der Hintermannschaft – die Struktur.

Trainer ist gefordert
Nun ist der Trainer gefordert, aus den vorhandenen Möglichkeiten das Optimum herauszuholen. Er muss Lösungen und Strategien erarbeiten, damit das Spiel auf dem Platz wieder ein anderes Gesicht bekommt. Martin Brenner steht jeden Tag mit Leidenschaft auf dem Platz, trainiert mit südamerikanischem Temperament. Er brennt für seine Aufgabe. Bei den Spielern ist das Feuer aber noch nicht richtig angekommen.

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