Bei herbstlichem Nebelwetter werden die Rufe nach Schutzwegen bei Schulen, Bushaltestellen und Kindergärten in vielen Orten oft lauter – im beginnenden Gemeinderatswahlkampf sowieso.
Ungesicherte Straßenübergänge auf Schulwegen oder in der Nähe von Kindergärten bergen schon bei Tageslicht immer ein gewisses Risiko in sich. Umso deutlicher treten die Gefahren zutage, wenn die Kinder diese Verkehrsadern in der morgendlichen Dämmerung oder im herbstlichen Nebel queren müssen.
Petition für Errichtung eines Schutzweges läuft
Rasch sind Eltern und Lokalpolitiker da mit Forderungen nach Schutzwegen zur Stelle. Doch bis die begehrten „Zebrastreifen“ dann auf den Asphalt gepinselt werden können, sind etliche bürokratische Hürden zu überwinden. Und das führt – noch dazu im aufkeimenden Gemeinderatswahlkampf – mitunter zu heißen Debatten im Rathaus. Aktuell zeigt sich das etwa in Brunn am Gebirge im Bezirk Mödling. Dort setzt sich die Volkspartei für einen Schutzweg in der Gattringerstraße ein. „Die Bezirksbehörde hat nach einer Verkehrszählung bereits vor fünf Jahren grünes Licht für einen Zebrastreifen gegeben. Vorausgesetzt, es werde eine Mittelinsel oder Ampel errichtet“, sagt ÖVP-Obmann Oliver Prosenbauer. Da die Gemeindeführung darauf aber nicht reagiert habe, will Prosenbauer das Projekt jetzt mit einer Petition forcieren.
Die Sicherheit der Kinder gerade am Schulweg ist besonders wichtig. Mit einer Ampelregelung oder einer Mittelinsel könnte ein sicherer Schutzweg geschaffen werden.
Oliver Prosenbauer, ÖVP-Obmann in Brunn am Gebirge
Bild: ÖVP Brunn
Frequenz ist für die Behörde entscheidend
Dem stimmt man auch in der SPÖ-geführten Gemeindestube zu. Allerdings: Von einem „grünen Licht“ der Behörde könne keine Rede sein, heißt es. Bereits mehrfach habe man einen Antrag für einen Schutzweg in der Gattringerstraße gestellt, der aber jedes Mal „mangels ausreichender Fußgängerfrequenz abgewiesen worden ist“, erklärt Bürgermeister Andreas Linhart zu der Causa.
Zebrastreifen bei Kindergarten und Spielplatz
Ebenfalls der Wunsch nach einem Schutzweg beschäftigt die Ortspolitik in Katzelsdorf bei Wiener Neustadt. Hier soll ein Übergang beim Kindergarten in der Kellerstraße mittels Zebrastreifen abgesichert werden, erklärt Dominic Urban von den örtlichen Grünen. Auch ein naher Spielplatz und eine Bushaltestelle würden davon profitieren.
Wir appellieren an die Verantwortlichen, die notwendigen Schritte einzuleiten und die Verkehrssituation rund um den Kindergarten zügig zu verbessern.
Dominic Urban, Sprecher der Grünen in Katzelsdorf
Bild: Die Grünen NÖ
Ohne Verkehrszählung soll es schneller gehen
Immerhin ist bereits eine Verkehrszählung angekündigt – bis diese erledigt ist, dauert es. Daher tritt Urban für ein „beschleunigtes“ Verfahren ein: „Bei diesem ist keine Zählung nötig. So wäre der Schutz der Kinder rascher sichergestellt.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.