Mit Leidenschaft halten rund 20 verbliebene Fleischereien an ihrer Tradition fest, während immer mehr Betriebe schließen. Ein Metzger erzählt von den schönen Seiten des Berufs.
Nahversorger im Grätzel sterben zunehmend aus. Davon betroffen sind auch die Fleischerbetriebe in Wien. Wurden im Vorjahr noch 133 Fleischer (dazu zählen auch Supermärkte mit eigenen Fleischtheken) registriert, waren es zehn Jahre zuvor noch 154 Betriebe.
Von den traditionellen Fleischerbetrieben sind überhaupt nur rund 20 übrig. Einer davon ist die Fleischerei Klaghofer. Herbert Klaghofer leitet den Betrieb in zweiter Generation. Ursprünglich in Stammersdorf eröffnet, hat die Fleischerei seit 1962 ihren Standort in der Rankgasse in Ottakring und bietet neben dem klassischen Thekenverkauf auch Belieferungen von Betrieben und Catering-Services an.
Wertschätzung beim Umgang mit den Tieren
Mit derzeit acht Mitarbeitern an zwei Standorten setzt Klaghofer weiterhin auf Handwerkskunst und hohe Qualität. Für den Unternehmer ist Wertschätzung ein zentraler Wert, sowohl im Umgang mit den Tieren als auch in der Zusammenarbeit mit seinem Team. „Ich habe das Glück, mit hochwertigen Zutaten zu arbeiten und die Kunst der Fleischveredelung weiterzuführen“, sagt der Fleischer stolz. Seine Kreativität zeigt sich in der Entwicklung neuer Wurst- und Fleischspezialitäten, die nicht nur geschmacklich, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. Zudem schätzt er den direkten Kontakt zu seinen Kunden: „Es bereitet mir Freude, meinen Kunden die Qualität und den Wert unserer Produkte näherzubringen.“ Für Klaghofer bedeutet das Unternehmertum vor allem Freiheit und Verantwortung.
Die Spartenobfrau für Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Wien, Maria Neumann, die den Betrieb kürzlich besucht hat, unterstreicht: „In Zeiten, in denen kleine Betriebe zunehmend von großen Ketten und globalen Anbietern verdrängt werden, ist es umso wichtiger, das Bewusstsein für die Bedeutung dieser lokalen Strukturen zu schärfen und ihnen Rückhalt zu geben.“
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