Der Rechnungshof (RH) hat am Donnerstag die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) kritisiert. Sie sei noch nicht vollständig, weshalb es zu unnötigen Doppeluntersuchungen komme. Zudem fehle eine Übersicht der Gesamtkosten.
Der Rechnungshof untersuchte die Jahre 2018 bis 2022. Zu Beginn von ELGA (2015) habe es noch gar keine konkreten Ziele gegeben, heißt es. Heute würden die Regeln immer noch „unterschiedliche Interpretationen“ zulassen. Auch die Nutzung sei unterschiedlich. So werden elektronische Befunde laut dem Rechnungshof bisher fast nur in Krankenanstalten ausgestellt, diese sollte es aber genauso bei Facharztpraxen, Radiologie-Instituten und Laboren geben. Dann könnten beispielsweise Bilddaten und Blutwerte übermittelt werden. Da nicht immer alles erfasst werde, komme es zu unnötigen Doppeluntersuchungen.
Zudem empfiehlt der RH, den eImpfpass und die eMedikation auszubauen. Bis Ende 2023 waren vier Impfungen verpflichtend in ELGA zu erfassen: Covid-19, Influenza, Mpox (Affenpocken) und Humane Papillomaviren (HPV). Eine Übersicht der Gesamtkosten gibt es nicht.
Rauch: „Ausbau viel zu langsam“
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gab dem Bericht „in vielen Punkten Recht“. „Der Ausbau der ELGA zu einem echten Gesundheitsportal mit praktischem Nutzen ging bisher viel zu langsam voran.“ Mittlerweile wurde eine standardisierte Zusammenfassung von grundlegenden medizinischen Informationen jedes Menschen beschlossen. Zudem sei „viel Neues in Planung.“
Patientinnen und Patienten haben die Möglichkeit, aus ELGA auszusteigen. Das Gesundheitspersonal nutzt elektronische Rezepte und Medikation unterschiedlich. Viele drucken ein Rezept auf Wunsch genauso aus.
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