Zurechnungsfähig

Nach Hammerattacke: Täter droht lebenslange Haft

Wien
31.10.2024 13:03

Hammer-Attacke in Wien: In Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus wurden Mitte Juli zwei Personen von einem 29-jährigen Mann brutal attackiert. Der Mann soll zuerst mit dem Hammer auf die beiden Opfer eingeschlagen und dann auch noch die Taschen geraubt haben. Dem Beschuldigten wurde in dem Fall nun die Zurechnungsfähigkeit attestiert. Im schlimmsten Fall droht dem Verdächtigen lebenslange Haft.

Nach der Hammer-Attacke eines 29-Jährigen mit drei Schwerverletzten hat das Landesgericht Wien dem Beschuldigten die Zurechnungsfähigkeit attestiert. Zuerst waren die Ermittler von drei Schwerverletzten ausgegangen, doch mittlerweile dürfte feststehen, dass es sich bei einem 39-Jährigen, der in jener Nacht laut Polizei ebenfalls mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert worden war, um kein Opfer der Hammer-Attacke handelt.

Tatverdacht des zweifachen versuchten Mordes
Das Ergebnis der noch nicht rechtskräftigen Anklageschrift auf Zurechnungsfähigkeit soll bereits Mitte Oktober eingebracht worden sein, wie Sprecherin Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft erklärt. Dem Beschuldigten wird zweifacher versuchter Mord sowie schwerer Raub und Diebstahl vorgeworfen. 

Zu der brutalen Attacke war es im Juli kurz nach Mitternacht gekommen. (Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)
Zu der brutalen Attacke war es im Juli kurz nach Mitternacht gekommen.

Im Zuge des Verfahrens hätte sich „nichts ergeben“, das eine Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum rechtfertigen würde, so Bussek. Dem Serben droht damit zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft in einer Justizanstalt.

Mit Hammer auf Gruppe losgegangen
Der Beschuldigte war Mitte Juli in der Meiselstraße im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus in Wien mit einem Hammer auf eine dreiköpfige Gruppe – zwei Männer und eine Frau – losgegangen, hatte ihnen zwei Taschen geraubt und dann die Flucht ergriffen. Zeugen alarmierten die Polizei. Die Beamtinnen und Beamten nahmen den Verdächtigen daraufhin noch am Tatort fest und stellten die Taschen sowie den Hammer sicher.

Zwei Obdachlose attackiert
Die 43-Jährige musste von der Berufsrettung mit schweren Verletzungen in einen Schockraum gebracht, das männliche Opfer intubiert werden. Der 51-Jährige hatte sich im Spital zeitweise in Lebensgefahr befunden. Der 51-Jährige und die 43-Jährige sollen Bezug zum Obdachlosen-Milieu aufweisen. Im Fall des Beschuldigten gilt eine Verbindung zur Szene dagegen als eher unwahrscheinlich.

Beschuldigter in U-Haft
Im Zuge der Verhängung der Untersuchungshaft erklärte der Beschuldigte, dass er „angegriffen worden“ sei. Die Staatsanwaltschaft führte ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des zweifachen versuchten Mordes sowie weiterer Vorwürfe gegen ihn und gab auch ein psychiatrisches Gutachten zum Gesundheitszustand des 29-Jährigen in Auftrag. Dabei konnten jedoch keine maßgeblichen Auffälligkeiten im Sinne einer Zurechnungsunfähigkeit festgestellt werden. 

Der Mann befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Da die Anklage noch nicht rechtswirksam ist, sei auch ein Prozesstermin noch offen, hieß es vom Landesgericht am Donnerstag.

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