Die rumänische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Salzburger Spanplattenhersteller Kronospan (Kaindl) wegen des Verdachts des illegalen Mülltransports und der Fälschung von Umweltdaten. In der Vorwoche sind nach Angaben des Journalistennetzwerks OCCRP in den rumänischen Kronospan-Werken Hausdurchsuchungen durchgeführt worden. Das Unternehmen bestätigte dies und kündigte eine Stellungnahme an.
OCCRP beruft sich auf Ermittlungsdokumente. Demnach soll Kronospan 24 Tonnen gefährlichen Abfall nach Schweden verfrachtet haben, der als unbedenklich deklariert worden war. Das Unternehmen habe den Abfall auf die „grüne“ Liste gesetzt, die ungiftige Materialien wie Papier und Kunststoff umfasst. Dadurch habe man sich die Einholung von Genehmigungen aller vom Transport betroffenen Länder erspart.
Bei Emissionswerte getrickst?
Außerdem soll Kronospan in Rumänien bei der Aufzeichnung der Emissionswerte getrickst haben. So seien wiederholt auf die Kommastelle identische Emissionswerte ausgewiesen worden, außerdem fänden sich zum Teil keine Emissionen in den aufgezeichneten Daten, obwohl zu den genannten Zeitpunkten die Formaldehydanlage in Betrieb gewesen sei. OCCRP wies aber auch darauf hin, dass die Anschuldigungen derzeit nicht bewiesen seien und auch keine Anklage erhoben worden sei.
„Es stimmt, dass die rumänische Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen uns eingeleitet hat, das derzeit noch am Beginn ist“, sagte Unternehmenssprecher Johannes Leibetseder. „Wir sind derzeit weder Zeuge noch Beschuldigter.“ Inhaltlich wollte sich der Sprecher vorerst nicht äußern, er kündigte aber eine Stellungnahme an.
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