Dieser Tage wird der Verstorbenen gedacht. Verkehrsunfälle sind besonders schlimm. Heuer kamen auf Kärntens Straßen 22 Personen ums Leben, darunter sind acht Motorradfahrer. Die Zahl der schweren Unfälle wurde mit strengen Verkehrssicherheitsmaßnahmen gesenkt, dennoch ist der Blutzoll zu hoch.
Verkehrsunfälle reißen Menschen plötzlich aus dem Leben. Für Angehörige ist der Unfalltod besonders schlimm. Heuer sind in Kärnten bereits 22 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das sind zwar um fünf weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres, aber um ein Todesopfer mehr als im gesamten Jahr 2022, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die größte Opfergruppe waren Motorradfahrer mit acht Todesopfern, die zweitgrößte – mit sechs Todesopfern – Pkw-Insassen, die drittgrößte E-Bike-Fahrer mit vier.
1174 Menschen in 25 Jahren getötet
In den vergangenen 25 Jahren verloren 1174 Menschen bei Verkehrsunfällen in Kärnten ihr Leben. Der Blutzoll ist nach wie vor zu hoch. Dazu werden viele Menschen schwer verletzt, viele leiden ihr ganzes Leben an den Unfallfolgen.
„Einen zentralen Einfluss auf die Anzahl und Schwere von Verkehrsunfällen hat die Geschwindigkeit und damit das Tempolimit. Gerade auf den besonders gefährlichen Freilandstraßen sollte Tempo 80 die Regel und Tempo 100 die Ausnahme sein, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig ist“, heißt es seitens VCÖ. „Im Ortsgebiet ist wiederum für die Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgänger allgemein und für Kinder und ältere Menschen im besonderen Tempo 30 statt 50 sowie Verkehrsberuhigung wesentlich.“
Ablenkung und Unachtsamkeit
Ein weiterer zentraler Faktor in der Verkehrssicherheit ist die Aufmerksamkeit. Ablenkung und Unachtsamkeit sind gemeinsam mit der Geschwindigkeit die Hauptursachen schwerer Verkehrsunfälle. Deshalb ist in den meisten EU-Staaten Handy am Steuer ein Delikt im Vormerksystem, in Österreich hingegen nicht. „Die nächste Regierung sollte das im Interesse der Verkehrssicherheit der Bevölkerung ändern. Wer beim Lenken mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so langsam wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille und hat ein rund fünfmal so hohes Unfallrisiko. Beim Lesen und Schreiben von Nachrichten ist das Unfallrisiko sogar mehr als 20 Mal so hoch“, verdeutlicht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky
Für die Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer sind baulich getrennte Radwege dort, wo der Kfz-Verkehr schneller als 30 km/h fahren darf, besonders wichtig. Auch mehr Bahn- und Busverbindungen tragen wesentlich zur Reduktion von Verkehrsunfällen bei. Bahn und Bus sind um ein Vielfaches sicherer als Pkw oder Mopeds. Auch deshalb ist es wichtig, dass es sowohl in den Ballungsräumen als auch in den Regionen für die Bevölkerung ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt.
„Wie wirksam verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen sind, zeigt die Entwicklung der vergangenen 25 Jahre. Im Jahr 1999 wurden in Kärnten noch 75 Menschen im Straßenverkehr getötet, im Vorjahr waren es mit 21 um 72 Prozent weniger“, informiert der VCÖ. .
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