Fresken restauriert

Überfallener Frächter ließ ein Wegkreuz errichten

Kärnten
01.11.2024 14:30

An einen Raub erinnert das Petritschkreuz in Görtschach. Der Kulturring Ferlach hat zur Renovierung einen Kunstmaler engagiert, der Teile der Bilder rekonstruieren musste. 

Überfall auf der Loiblpass-Straße! Der Frächter Josef Petritsch war im 19. Jahrhundert mit seinen Fuhrwerken für die Silbernagl‘schen Eisenwerke regelmäßig nach Slowenien unterwegs. „Einmal ist er oberhalb des Gasthofes ,Deutscher Peter’ überfallen worden. Zum Dank, dass er dies unbeschadet überlebt hatte, ließ er diese kleine Kapelle an der Bundesstraße in Görtschach errichten“, erzählt Hobbyhistoriker Rainer Adamik (85), wie es zum Bau des Kleinodes kam.

Beim Petritschkreuz in Görtschach: Rainer Adamik und Kulturring-Obfrau Gerda Volleritsch. (Bild: Arbeiter Dieter/Dieter Arbeiter)
Beim Petritschkreuz in Görtschach: Rainer Adamik und Kulturring-Obfrau Gerda Volleritsch.

Witterung hat der Kapelle Schaden zugefügt
Gebaut wurde die kleine Kapelle im Jahr 1852. Adamik: „Das Besondere ist das schmiedeeiserne Tor, an dem der Name des Überlebenden eingearbeitet worden ist – eine Rarität in der Kulturlandschaft solcher Kleinode.“

Anfang der 1970er wurde die Kapelle zuletzt renoviert. „Neuerliche Maßnahmen sind nun bereits dringend notwendig geworden“, erklärt Adamik. Vor allem die Fresken, die der akademische Maler Peter Markovič (1866 bis 1929) aus Rosegg geschaffen hatte, waren schwer beschädigt.

Der Klagenfurter Kunstmaler Roland Mutter, der bereits unzählige Kleinode im Land renoviert hat, kennt die Arbeiten des Künstlers Peter Markovič bereits gut: „Er hat seine künstlerischen Spuren im gesamten Rosental hinterlassen.“

Seit der jüngsten Renovierung in den 1970ern haben Zeit und Witterung der Kapelle arg zugesetzt. (Bild: zVg)
Seit der jüngsten Renovierung in den 1970ern haben Zeit und Witterung der Kapelle arg zugesetzt.

„Die Heiligendarstellungen, das letzte Abendmahl, die Himmelfahrt Jesu und jene von Maria hatten an der Kapelle bereits viele Ausbrüche und waren teilweise gar nicht mehr sichtbar. Leider sind früher kaum Fundamente gebaut worden. Das sorgt nun dafür, dass die Feuchtigkeit von unten in den Bildstock einzieht. Daher sind die Beschädigungen dramatisch.“ Teile der Bilder musste Mutter rekonstruieren: „Die Materialien wurden streng mit dem Denkmalschutzamt abgesprochen.“

Die Kosten von 14.000 Euro tragen das Land und der Kulturring Ferlach. Auch viele Spenden sind eingegangen.

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