Mit Uni-Forschern

117 Senioren wanderten sich im Gasteinertal gesund

Salzburg
01.11.2024 12:00

Forscher der Paracelsus Medizin-Universität in Salzburg wollen die positive Wirkung von Bewegung in der Natur beweisen. Künftig könnte damit sogar das „Wandern auf Krankenschein“ möglich gemacht werden. Die „Krone“ sprach mit Teilnehmern und einem Uni-Professor.

Gabriele Schörghofer und Emmerich Riesner haben typische Beschwerden, die im Alter auftreten: Während die Salzburgerin mit Rückenschmerzen zu kämpfen hat, plagen den Neumarkter die Kniegelenke. Beide nahmen an einer Forschungsstudie in Bad Hofgastein teil und beiden geht es jetzt besser, wie sie der „Krone“ berichten: „Die Schmerzen fühlen sich jetzt mehr wie ein Kribbeln an. Es ist wie eine Schmerzbefreiung, ein natürliches Anti-Aging“, findet Schörghofer, und Riesner ergänzt schmunzelnd: „Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich 14 Tage am Stück wandern kann.“

Gabriele Schörghofer und Emmerich Riesner sprachen mit der „Krone“ (Bild: PMU/zVg)
Gabriele Schörghofer und Emmerich Riesner sprachen mit der „Krone“

Wandern und Baden stand nämlich zwei Wochen lang am Tagesplan. Organisiert von einem Forschungsteam rund um Professor Arnulf Hartl von der Paracelsus Medizin-Universität. Also alles im Sinne der Wissenschaft.

In Zukunft könnten Ärzte Wandern verschreiben
Denn: Hartl und sein Team wollen beweisen, dass regelmäßige Bewegung in der Natur nachweislich gesünder macht. Oder wie es Hartl formuliert: „Ziel der Studie ist es, das Leben mit mehr gesunden Lebensjahren zu verlängern.“ Im Detail geht es um die Stärkung und Verjüngung des Immunsystems. „Und da ist Bewegung ein Allheilmittel“, so der Wissenschafter.

(Bild: PMU/zVg)

Für fundierte Ergebnisse brauche es eine große Anzahl an Teilnehmern oder „Probanden“, wie es in der Forscher-Sprache heißt. 117 Senioren zwischen 65 und 75 Jahren mit chronischen Beschwerden fanden sich in ganz Österreich und machten, aufgeteilt in drei Gruppen, mit. Insgesamt dauert die Studie rund zwei Monate. Fertiggestellt wird sie Mitte Jänner. Doch erste Ergebnisse werden bald präsentiert: im Rahmen eines Kongresses in Bad Hofgastein von 8. bis 10. November mit dem Titel „Heilkraft der Alpen“.

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Wir wollen wissenschaftlich beweisen, dass solche naturbasierten Therapien kein Voodoo sind. Mit der Studie wollen wir uns von der Esoterik abgrenzen. So soll künftig Wandern auf Krankenschein möglich sein

Uni-Professor und Studienleiter Arnulf Hartl

Gesundheitssystem, aber auch Tourismus profitieren
Doch warum das Ganze? Einerseits sind wir hier ein „Vorreiter im Gesundheitstourismus“, erklärt Hartl. Logisch: Regionen wie eben das Gasteinertal können positive Wirkungen auf die Gesundheit noch besser touristisch bewerben. Andererseits sei es eine Frage der Zukunft: Das Gesundheitssystem könnte entlastet werden.

Auch Besuche im Heilstollen standen am Programm: in Begleitung der beiden Forscherinnen Vera Foisner und Lisa Fickel, die Messungen durchführten. (Bild: Roland Hölzl/Roland Hoelzl)
Auch Besuche im Heilstollen standen am Programm: in Begleitung der beiden Forscherinnen Vera Foisner und Lisa Fickel, die Messungen durchführten.

„Das Ziel wäre naturbasierte Therapien auf Krankenschein“, so Hartl, der einen Bogen von der steigenden Urbanisierung und der sinkenden Anzahl an Ärzten spannt. „Da geht es um gesundheitsökonomische Faktoren, das ist eine Kostenrechnung.“ Kurz formuliert: Je gesünder die Leute, desto weniger Arztbesuche braucht es. Und gerade die Bewegung im Freien sei sogar noch besser als im Inneren: „Das ist auch schon wissenschaftlich bewiesen“, weiß der Professor. Viele der Teilnehmer wollen das Gelernte jetzt „motivierter ins tägliche Leben bringen“, ergänzen Schörghofer und Rieser: „Das soll jeder machen.“

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