Wenn eine junge Frau mit dem Tragen von Büstenhaltern beginne, sobald sich ihre Brust vergrößere, so werde die "Aufhängung" im Inneren des Körpers zur Untätigkeit verurteilt, erklärte der Professor an der Universität der Franche-Comte im ostfranzösischen Besancon der Nachrichtenagentur AFP. Dies führe dazu, dass das Gewebe schlaff werde und ausleiere, erläuterte der Arzt. Sobald diese Phase eingetreten sei, werde die Frau vom BH "abhängig", obwohl sie ihn ursprünglich gar nicht benötigt hätte.
Brüste ohne BH sogar straffer?
Besonders aufmerksam verfolgte der Mediziner eine Gruppe von rund 50 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren, die ihren BH ablegten. Dabei stellte er fest, dass die Höhe der Brustwarzen dieser Frauen im Verhältnis zu den Schultern pro Jahr durchschnittlich um sieben Millimeter anstieg. Insgesamt seien die Brüste straffer geworden, Schwangerschaftsstreifen seien verblasst.
Zu den Probandinnen Rouillons zählt die 28-jährige Läuferin Capucine Vercellotti. Sie ließ sich auf Anraten des Mediziners darauf ein, beim Laufen keinen BH mehr zu tragen. "Nach fünf Minuten tat es nicht mehr weh", sagte Vercelotti. Wenn sie nunmehr noch einmal einen BH trage, so fühle sie sich "überhaupt nicht wohl". Ohne Büstenhalter könne sie besser atmen.
Untersuchung nicht repräsentativ für alle Frauen
Rouillon räumte ein, seine Erkenntnisse könnten nur als "vorläufig" gelten. Seine Probandinnen hätten sich freiwillig für die Untersuchungen zur Verfügung gestellt und seien nicht "repräsentativ" für alle Frauen in der Welt. Die innere "Struktur" der Brust müsse in jedem Einzelfall untersucht werden. Ob ein BH nützlich sei oder nicht, hänge auch vom Alter und den Lebensumständen ab. Einer 45 Jahre alten Mutter von drei Kindern könne er nicht raten, den BH einfach beiseitezulegen.
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