Der Bestand der Bachforelle in der Großache im Bezirk Kitzbühel ist drastisch zurückgegangen, das bestätigt nun eine Studie: 90 Prozent der Fischbiomasse sind innerhalb eines Jahres verschwunden. Der Verband verlangt Hilfe von der Politik.
Das Problem ist seit Jahren bekannt, wurde von den Fischern auch immer wieder aufgezeigt. Nun bestätigt eine Studie (ezb-TB Zauner GmbH) die schlimmsten Befürchtungen: An der Großache im Bezirk Kitzbühel sind 90 Prozent der Fischbiomasse innerhalb eines Jahres verschwunden. Weggefressen primär vom Otter, sind die Fischer überzeugt. Es sei wenig verwunderlich, dass es kaum noch Leben im Wasser gebe, schlagen sie Alarm.
Die Studie lässt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig. Darin heißt es: „Die Fischbestände der oberen Region des Großachesystems (Oberlauf der Großache sowie deren Zubringer Aschauer Ache, Kitzbüheler Ache und Fieberbrunner Ache) sind völlig zusammengebrochen. In der Großache selbst deutet die hohe Anzahl an Verletzungen bei Fischen auf eine intensive Nutzung durch Fischotter und fischfressende Vögel hin.“
Und weiter: „Das Ziel eines guten frisch-ökologischen Zustands wird mit Ausnahme der Stelle Kössen durchwegs und mit Abstand verfehlt – obwohl die Lebensraumbedingungen eigentlich gut wären.“
Rasche Regulierung des Fischotters wird gefordert
Helmut Pletzenauer, Obmann des Fischereirevierausschusses Kitzbühel, betont: „In unserem Bereich lebt auf drei Kilometern Flusslauf mindestens ein Fischotter und die Fischentnahme steht in einem drastischen Ungleichgewicht zur Fischpopulation. Der Artenschutz darf nicht an der Wasseroberfläche enden. Jetzt muss durch eine rasche Regulierung des Fischotters und der fischfressenden Vögel die Balance zwischen Fischräuber und Wildfischbestand wiederhergestellt werden!“
Wir sind überzeugt, dass ein verantwortungsvolles Management der Fischräuber ohne Verlierer umgesetzt werden kann.
Andreas Schiechtl, Fischereiverband Tirol
Andreas Schiechtl, Landesobmann des Tiroler Fischereiverbandes, erwartet sich von der Landespolitik und den zuständigen Beamten mehr Unterstützung beim Schutz der heimischen Fische: „Die fischfressenden Vögel und der Fischotter setzen den Fischbeständen an vielen unserer Gewässer unglaublich zu. Dabei gerät der Fischlebensraum durch Verbauungen und den Wasserkraftwerksbetrieb ohnehin schon massiv unter Druck. Wir erwarten uns jetzt konkret und zeitnah Maßnahmen für ein Management der Fischräuber, vor allem auch des Fischotters.“
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