28 Tage vor seinem Tod führte Conny Bischofberger das letzte Interview mit Richard Lugner. Thema waren auch die US-Wahlen. Überraschendes Geständnis des einstigen Trump-Fans: Er würde Kamala Harris wählen, weil Trump für Europa Gift sei.
Es war Mittwoch, der 24. Juli, drei Tage nachdem Joe Biden seine Präsidentschaftskandidatur aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte. Da gab der rekonvaleszente Partylöwe der „Krone“ ein Interview – es sollte sein letztes sein, denn 28 Tage später starb Lugner.
Lugner: „Der Simone gefällt sie auch“
Das Gespräch drehte sich auch um die US-Wahlen. Lugner, 10 Jahre älter als Biden, sprach über seine Herzoperation und Fitness im Alter. Und machte dabei ein überraschendes Geständnis.
Er schwärmte von Kamala Harris, die Biden als demokratische Präsidentschaftskandidatin nachfolgte. „Ich glaube, dass sie das sehr gut macht. Der Simone gefällt sie auch, sie wird dem Trump Konkurrenz machen.“
Österreichs Trump „anfangs noch ein Kompliment“
Angesprochen darauf, dass er einmal ein Hardcore-Trump-Fan war, meinte Lugner, er habe sich gedanklich schon lange von Trump distanziert. „Ich wurde ja am Beginn meiner Karriere als österreichischer Trump bezeichnet“, schmunzelte er, „das war anfangs noch ein Kompliment, weil es so aussah, als sei er ein erfolgreicher Geschäftsmann. Aber in Wahrheit hat Trump mehrmals Konkurs gemacht.“ Dass er mehrfach für ihn Stellung bezogen habe, sehe er im Nachhinein als „Warnschuss“.
Lugner ungewöhnlich politisch
Wäre er heute in den USA wahlberechtigt (Lugner hat eine Tochter, die aus einer Beziehung mit Schauspielerin Sonja Jeannine Cutter stammt und in den USA Familienrichterin ist), würde er Kamala Harris seine Stimme geben. „Sie war Generalstaatsanwältin und ist sogar fröhlich“, meinte Lugner, dessen Schwiegersohn Leo Lugner, vormals Kohlbauer, für die FPÖ kandidiert, anerkennend.
Trump sei für ihn ein reiner Showman. „Und dann hat er Dinge gemacht, die absurd sind! Er hat das Atomabkommen mit dem Iran gekündigt und gedroht, dass Amerika sich aus der NATO zurückzieht“, so ein ungewöhnlich politischer Lugner. „Deshalb ist Trump Gift für Europa!“
Simone „wie die Kämela, die hat auch die Hosen an“
Lugners Ehefrau Simone Lugner erzählte nach dessen Tod, dass ihr Mann schon für Kamala Harris geschwärmt habe, als Biden noch im Amt war. „Er hat immer gesagt: Die Pamela soll das machen! Er meinte die Kamala, aber mit den Namen hatte er es ja nicht so.“
Sie hätten sich auch oft über das Styling der demokratischen Vizepräsidentin unterhalten. Und weil sie selbst auch gerne Hosenanzüge trage, habe er oft gesagt: Wie die Kämela, die hat auch die Hosen an.“
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