In der Bachschmiede

„Das ist die Quelle aller Untersberg-Sagen“

Salzburg
02.11.2024 18:30

Riesig ist die Freude in der Walser Bachschmiede. Nach einem „Krone“-Bericht erhielt sie einen wertvollen Schatz aus 1782. Das historische Sagenbuch kam nach der Übergabe eines ebenfalls sehr alten Buchs ins Haus. Im neuen Jahr werden beide bei einer Ausstellung präsentiert.

Es ist klein und hat nur 40 Seiten, aber unschätzbaren Wert für das Team der Bachschmiede. Das Kulturhaus in Wals-Siezenheim erhielt eine Sagensammlung, die vor 244 Jahren gedruckt wurde. Bachschmiede-Geschäftsführer Bernhard Robotka spricht von einem „unbeschreiblich wertvollen Schatz“.

Bernhard Robotka, Chef der Bachschmiede, bekam die „Sagen der Vorzeit“ als Leihgabe ins Haus. (Bild: Tröster Andreas)
Bernhard Robotka, Chef der Bachschmiede, bekam die „Sagen der Vorzeit“ als Leihgabe ins Haus.

Was ihn so euphorisch macht? „Dieses 1782 in Brixen gedruckte Werk ist die Quelle aller Untersberg-Sagen. Weil dieses Buch gedruckt wurde, nahmen die Gebrüder Grimm die Sage in ihre Deutsche Sagensammlung auf. So wurde sie überregional bekannt und zu einem nationalen Erzählgut“, beschreibt der Geschäftsführer.

Das Büchlein „Sagen der Vorzeit oder ausführliche Beschreibung von dem berühmten Salzburgischen Untersberg oder Wunderberg“ erzählt die „Lazarusgeschichte“, den Ausgangspunkt der Sage. Robotka beschreibt: „Lazarus Gitschner aus Bergheim war 1529 Gehilfe beim Stadtschreiber des heutigen Bad Reichenhall. Er verschwand eine Woche lang im Berg. Rund 30 Jahre später durfte er erst erzählen, was er dort alles erlebt hat.“

„Aus Salzburgs Sagenschatz“  kam im September in der Bachschmiede an. Jetzt ist ein noch wertvolleres Buchexemplar dort gelandet. (Bild: Tröster Andreas)
„Aus Salzburgs Sagenschatz“  kam im September in der Bachschmiede an. Jetzt ist ein noch wertvolleres Buchexemplar dort gelandet.

Wehrgeschichte-Museum übergab den „Schatz“ 
Lazarus Gitschner hat viel gesehen: von Kaiser Karl bis zur Schlacht am Walserfeld und dem dortigen Birnbaum, der erst am jüngsten Tag wieder grünt. Und so kam das Büchlein in die Bachschmiede: Nach einem kürzlich erschienenen „Krone“-Bericht über ein rund 100 Jahre altes Sagenbuch in der Bachschmiede hat sich das Wehrgeschichtliche Museum der Schwarzenbergkaserne gemeldet: Man habe ein weit älteres Büchlein.

 „Wir haben es als Leihgabe bekommen. Wahrscheinlich dürfen wir es sogar in unseren Bestand übernehmen“, heißt es aus dem Kulturhaus samt Museum. Auch ein bekannter Soziologe und Untersbergkenner meldete sich. Er wird im März einen Vortrag zum Thema Wunderberg halten. In einer Ausstellung werden ab Jänner/Februar 2025 dann auch beide historischen Bücher vorgestellt.

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