Neue Warnungen
Luftaufnahmen zeigen Zerstörung in Spanien
Nach der Flutkatastrophe in Spanien ist die Zahl der Todesopfer auf über 200 gestiegen. Luftaufnahmen aus dem Katastrophengebiet zeigen das Ausmaß der Verwüstungen in der ostspanischen Provinz Valencia (siehe Video oben). Trauerfeiern konnten vielfach noch nicht stattfinden. Tausende Freiwillige helfen bei Aufräumarbeiten. Verkehrsbeschränkungen wurden angeordnet.
Um den Einsatz der Rettungsdienste nach den Unwettern zu erleichtern, hat die Regierung der spanischen Mittelmeerregion Valencia Verkehrsbeschränkungen angeordnet. Ab Samstag und für zunächst 48 Stunden werde nur noch in besonders begründeten Fällen der Verkehr auf den wichtigen Verbindungsstraßen um die betroffenen Orten erlaubt, kündigte der für Infrastruktur zuständige Beamte, Vicente Martínez Mus, an.
Es fehlt an Nahrungsmitteln und Strom
An vielen Orten der betroffenen Regionen fehlt es an Lebensmitteln, Wasser, Strom und auch Schaufeln. Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles will in die von den Unwettern zerstörten Gebiete noch mehr Soldaten schicken als die bereits eingesetzten 1700. Die Zahl werde so lange aufgestockt, wie es nötig sei für Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten.
Verteidigungsministerin: „Keine Grenzen für Ressourcen“
In Mitleidenschaft gezogen sind vor allem Gemeinden und Orte in der Mittelmeerregion Valencia nahe der gleichnamigen Großstadt. Robles nannte die Ortschaften Ribarroja, Paiporta und Algemesí, in denen das Militär bisher noch nicht im Einsatz sei und in die nun Kräfte geschickt würden.
Immer mehr Freiwillige helfen mit
Auch immer mehr Freiwillige finden sich etwa in der Stadt Valencia zusammen, wie die Zeitung „Las Provincias“ berichtete. Sie koordinieren sich über Soziale Medien, sammeln Spenden, die sie in betroffenen Stadtgebieten verteilen und helfen mit Geräten ausgerüstet bei den Aufräumarbeiten. Gesucht werden auch Helfer mit großen Lieferwägen und Schaufeln, Besen und ähnlichen Gegenständen ausgestattet sind.
Erste Anlaufstellen haben sich für Menschen gebildet, die aus umliegenden Orten oft schlammbedeckt und zu Fuß über eine Brücke in die Stadt kommen – auf der Suche nach Essen, Trinkwasser oder einem Unterschlupf, wie RTVE berichtete.
Trauerfeiern vielfach nicht möglich
Vielen war es bisher nicht möglich, von ihren verstorbenen Angehörigen Abschied zu nehmen. Nach der Obduktion werden die identifizierten und nicht identifizierten Todesopfer in die Feria de Valencia gebracht. In der großen Messehalle der Regionalhauptstadt wurde eine 1300 Quadratmeter große provisorische Leichenhalle eingerichtet.
Dreitägige Staatstrauer ausgerufen
Auslöser für die Unwetter in Spanien war das Wetterphänomen „Kalter Tropfen“ (gota fría). Es tritt in der spanischen Mittelmeerregion in den Monaten September und Oktober häufig auf und basiert auf stark schwankenden Temperaturen von Meer und Luft. Das Phänomen entsteht, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben. Die Zentralregierung in Madrid rief eine dreitägige Staatstrauer ab Donnerstag aus. Sie sicherte den Betroffenen schnelle Hilfe beim Wiederaufbau zu.
Starke Regenfälle erreichten nun auch Mallorca
Freitagnachmittag erreichte das Tiefdruckgebiet die Baleareninsel Mallorca. Heftige Schauer waren die Folge. Der Flughafen Palma de Mallorca hatte mit stundenlangen Verspätungen zu kämpfen. Der spanische Wetterdienst Aemet gab vorsorglich für Allerheiligen die Warnstufe Orange für die gesamte Inselgruppe aus, zu der auch Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera gehören. Die Regierung der Balearen riet von allen Aktivitäten im Freien ab. In den folgenden Tagen soll es wechselhaft bleiben, wenngleich es wohl nicht mehr so stark regnet.
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