Schwere Vorwürfe gegen eine obersteirische Polizistin! Sie soll einer Minderjährigen (15), die am Spielplatz einem Buben eine Ohrfeige verpasste, gedroht haben, bei ihr vorbeizukommen und ihr die Dienstwaffe vors Gesicht zu halten. Der Vorfall wird geprüft.
Unschöne Szenen spielten sich Anfang September auf einem Spielplatz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ab: Ein Volksschüler (7) soll ein 15-jähriges Mädchen mit aus Hundesackerl gebauten Wasserbomben beschossen haben. Weil er nicht damit aufhörte, wehrte sich das Mädchen und verpasste ihm eine Ohrfeige – was ihr wiederum eine Anzeige vom Vater des Buben wegen Körperverletzung einbrachte.
„Ich halte dir meine Pistole vors Gesicht!“
Laut Marc Simbürger, Anwalt der Beschuldigten und deren Mutter, wurde es danach skurril: Per Mailbox-Nachricht soll eine Polizistin um Rückruf des Mädchens gebeten haben. Irritiert riefen sie und ihre Mutter zurück. Tatsächlich stellte sich am Telefon eine Polizistin vor und sagte, dass die 15-Jährige angezeigt worden sei.
Die Mutter äußerte Bedenken, ob die Beamtin denn echt sei. „Ich beweise dir, dass ich von der Polizei bin, indem ich vor deiner Tür stehe und dir meine Pistole vor dein Gesicht halte!“, soll diese plötzlich gedroht und das Mädchen als „Gfrast“ beschimpft haben. Kurz darauf sollen auch noch zwei Polizisten, darunter besagte Beamtin, bei ihnen zu Hause aufgetaucht, ihnen mit dem Jugendamt und dem Gericht gedroht haben.
Dieses Vorgehen konterkariert nicht nur die Beschuldigtenrechte und die Unschuldsvermutung, sondern auch jeglichen angemessenen Umgang mit Minderjährigen!
Anwalt Marc Simbürger
Bild: Reif und Partner
Unglaubliches Verhalten
Für Anwalt Marc Simbürger ein unglaubliches Verhalten der Bediensteten: „Dieses Vorgehen konterkariert nicht nur die Beschuldigtenrechte und die Unschuldsvermutung, sondern auch jeglichen angemessenen Umgang mit Minderjährigen!“ Er hat eine Richtlinienbeschwerde bei der Landespolizeidirektion eingereicht, eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft ist in Vorbereitung.
Bei der Polizei nachgefragt, sagt Pressesprecher Heimo Kohlbacher: „Wir können den Vorfall weder bestätigen noch dementieren. Es ist aber eine dementsprechende Beschwerde bei uns eingelangt, die wird geprüft.“
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