Der Winter naht, und das Los der Obdachlosigkeit in Wien wird mit jedem einzelnen Grad Celsius sinkender Außentemperatur umso härter. Für die Stadt und die Caritas bedeutet das: Die Wärmestuben werden geöffnet, die Notschlafstellen ausgebaut und die Streetworker gehen hinaus in die kalten Nächte.
Die Zeit, wenn sich andere in der warmen Wohnung einmümmeln, ist seit jeher die schwerste für Obdachlose. Immer mehr schlägt ihnen außerdem gesellschaftliche Kälte entgegen. Aus eigener Schuld obdachlos geworden sind allerdings nur die wenigsten unter ihnen, wie allein ein Detail aus der Winterhilfe des Fonds Soziales Wien (FSW) aufzeigt: Inzwischen braucht es auch schon Winterquartiere für 40 wohnungslose Familien.
Echte Hilfe kennt nur zwei Fragen
Lebenskrisen, Erkrankungen, Arbeitslosigkeit oder Armut trotz Arbeit – wenn man kein Netz aus Familie und Bekannten hat, das einen auffängt, ist die Kippe in die Obdachlosigkeit näher als man sich in der warmen Wohnung vorstellen kann. Doch gerade, dass bei den Helfern niemand fragt, aus welchen Gründen man auf der Straße lebt, sondern einfach hilft, macht sie zu unseren „Wienern der Woche“: Echte Hilfe fragt nicht, ob man ein Recht auf Hilfe hat. Echte Hilfe fragt nur, ob und wie man helfen kann.
Helfer können selbst Unterstützung brauchen
Dank wollen die Helfer selbst nicht. Lieber ist ihnen, wenn man ihnen beim Helfen hilft, etwa durch Spenden an die Caritas für eine heiße Suppe unter www.wirhelfen.shop.
Helfen kann man aber auch ganz ohne Geld: indem man sich die KälteApp der Stadt aufs Handy holt (www.kaelteapp.wien) oder die Telefonnummer des Caritas-Kältetelefons (01/480 45 53) einspeichert. Auf beiden Wegen kann man so die Teams von FSW und Caritas auf Menschen aufmerksam machen, die noch ohne Hilfe der Kälte ausgeliefert sind.
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