Wissenschaftler an der University of Washington und Experten der Firma MSNW, die sich mit Raketenantrieben beschäftigt, sind überzeugt, dem Ziel, einen Kraftstoff für Reisen zu anderen Planeten entwickeln, näher gekommen zu sein.
"Mit den zurzeit zur Verfügung stehenden Raketentreibstoffen ist es der Menschheit praktisch unmöglich, sich sehr weit von der Erde zu entfernen. Wir hoffen, schon bald eine viel stärkere Energiequelle zu haben, die es schließlich möglich machen wird, dass interplanetare Reisen zu etwas Alltäglichem werden", zeigt sich John Slough, Professor für Luft- und Raumfahrt an der University of Washington, überzeugt.
Isotop Deuterium als Brennstoff
Angetrieben werden soll das Raumfahrzeug mittels Kernfusion. Dabei wird ein kleines Tröpfchen Deuterium in eine Brennkammer eingebracht, in der ein Magnetfeld Ringe aus Lithium zu einer Hülse um den Tropfen herum zusammenquetscht. Dabei werden die Ringe derart komprimiert, dass im Inneren der Hülse eine Fusionsreaktion ausgelöst wird. Diese dauert zwar nur einige Millionstelsekunden, setzt aber genug Energie frei, um die Metallhülle zu ionisieren.
Das Magnetfeld stößt das so entstandene Metallplasma dann mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Sekunde aus dem Triebwerk aus. Der Vorgang soll sich im Minutentakt wiederholen und so das Raumschiff antreiben. Laut Angaben der Entwickler würde eine solche Rakete für den Flug zum Roten Planeten nur 30 bis 90 Tage benötigen.
Energie für Magnetfeld kommt von Solarzellen
Die Energie für das Magnetfeld selbst werde von den Solarzellen des Raumschiffs kommen, so MSNW-Experte Anthony Pancotti. Das Triebwerk nehme rund 200 Kilowatt auf, was in etwa der Leistung entspreche, die die Solarmodule der Internationalen Raumstation ISS liefern. Pancotti hält es für realistisch, bis 2020 eine funktionsfähige "Fusion Driven Rocket" zu bauen.
Die NASA zeigt sich an Sloughs Konzept interessiert und hat es deshalb im Rahmen des Programms "Innovative Advanced Concepts" gefördert. In den kommenden 18 Monaten Jahren müssen Slough und sein Team nun zeigen, dass es auch realisierbar ist.
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