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Beflügelnde Ferien | Überraschender Rückzug

(Bild: APA Pool/APA/MAX SLOVENCIK)

Beflügelnde Ferien.Herbstferien, diese erst wenige Jahre alte zusätzliche schulfreie Woche zwischen Nationalfeiertag und Allerheiligen: Sie sind beliebt bei den Schülern und Lehrern. Und beliebt bei manchen Politikern, wie man in der abgelaufenen Woche erlebt hat. Auch wenn versichert wird, man habe sich eh auf die Koalitionsgespräche, die in der kommenden Woche so richtig anlaufen sollen, intensiv vorbereitet: Der vom Bundespräsidenten mit der Regierungsbildung beauftragte ÖVP-Chef Karl Nehammer und sein erster Gesprächspartner, SPÖ-Chef Andreas Babler, stehen fünf Wochen nach der Wahl weitestgehend mit leeren Händen vor den Österreichern. Alles nicht so schlimm? Tja, wir stecken zwar in einer der größten Staatsfinanzkrisen seit Jahrzehnten, die Wirtschaft schwächelt wie seit ewigen Zeiten nicht, es geht um nicht um weniger als um die Zukunft Österreichs. Doch von einer Regierung mit einem überzeugenden Programm für das Land und seine Menschen – nicht die geringste Spur! Aber vielleicht beflügeln ja die Ferientage die Verhandler. Was allerdings keiner glauben mag. Irgendwann wird der Präsident dennoch eine Regierung angeloben. Sie wird laufend mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln von Oppositionschef Kickl, der auch in der Ferienwoche Zeit für maximale Provokationen findet, wie sein Treffen mit Ungarns Premier Orbán zeigte, frontal attackiert werden. Die Ferienzeit ist vorbei: Arbeitet endlich mit allen Kräften für das Land!

Überraschender Rückzug. Eine der schillerndsten Figuren im wenig ruhmreichen Kabinett Nehammer I wird einer möglichen Regierung Nehammer II nicht zur Verfügung stehen: Noch-Europaministerin Karoline Edtstadler will – zumindest vorerst - Schluss mit der Spitzenpolitik machen. Die Juristin wird zwar als Abgeordnete im Parlament bleiben, aber hauptberuflich eine Anwaltskanzlei in Salzburg aufbauen, das bestätigte sie am Samstag der„Krone“ und führt dabei„persönliche und politische Gründe“ als Motivation für ihren Schritt zurück an. Dem Vernehmen nach soll es immer wieder zu Spannungen zwischen Vertrauten von Regierungschef Nehammer und der Ministerin gekommen sein. Und sie galt auch als eine potenzielle Nachfolgerin Nehammers. Das dürfte ihr zuletzt nicht gut bekommen sein. Vordergründig scheint sie nun mit ihrem überraschenden Halb-Rückzug aus dem Rennen zu sein. Doch diese neue Position außerhalb einer möglichen ÖVP-SPÖ-Neos-Regierung könnte auch ein Startvorteil am Weg ganz nach oben sein...

Kommen Sie gut durch den Sonntag!