Lando Norris hat alle Chancen, die Formel-1-WM im Finish noch spannender zu machen. Der McLaren-Herausforderer nimmt den Grand Prix von Sao Paulo am Sonntag (16.30 Uhr/HIER im sportkrone.at-Ticker) aus der Pole Position in Angriff. WM-Leader Max Verstappen verpasste im auf den Renntag verschobenen, turbulenten Qualifying mit nicht weniger als fünf Roten Flaggen als Zwölfter den Einzug ins Finale. Der Red-Bull-Star wird wegen eines Motorenwechsels zudem um fünf Plätze zurückversetzt.
Regen und zahlreiche Unfälle würfelten das Klassement durcheinander. Norris verwies seinen englischen Landsmann George Russell im Mercedes auf Startplatz zwei. Dahinter überraschten Yuki Tsunoda und Liam Lawson für das Red-Bull-Zweitteam Racing Bulls auf den Rängen drei und fünf. Esteban Ocon stellte seinen Alpine auf Platz vier, Charles Leclerc wurde im Ferrari Sechster.
Crash-Orgie
In allen drei Quali-Sessions gab es Unterbrechungen. Fünf Rote Flaggen in einem F1-Qualifying hatte es bisher nur 2022 in Imola gegeben. Im ersten Abschnitt erwischte es den argentinischen Fanliebling Franco Colapinto im Williams, im zweiten Mexiko-Sieger Carlos Sainz im Ferrari und Lance Stroll, im dritten dessen Aston-Martin-Teamkollegen Fernando Alonso und Alexander Albon im zweiten Williams. Albons Einschlag in Kurve 1 war der heftigste, die Piloten kamen aber allesamt ohne gröbere Verletzungen davon.
Strolls Crash hinderte Verstappen an einer weiteren schnellen Runde, durch die der Niederländer seine Startposition möglicherweise noch verbessert hätte. Sein Stallgefährte Sergio Perez kam auch nicht über Platz 13 hinaus. „Wir haben ein Auto gehabt, das schnell genug war, um ganz vorne mitzufahren“, meinte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko auf ServusTV. Der Steirer hinterfragte, ob es angesichts der „kritischen Umstände“ mit fünf schweren Unfällen die richtige Entscheidung gewesen sei, das Qualifying zu fahren. „Das Ergebnis ist da, wir sind die Leidtragenden.“
Verstappen: „Das ist einfach Schwachsinn“
Die Rote Flagge bei Strolls Unfall sei viel zu spät gekommen, ärgerte sich Verstappen. „Es war ein klarer Unfall und dann wird 30, 40 Sekunden gewartet. Die anderen können ihre Runde noch fahren – und wir nicht. Das ist unglaublich. Das ist einfach Schwachsinn“, wütete Verstappen bei Sky.
Hier das Ergebnis im Detail:
Rekordweltmeister Lewis Hamilton verabschiedete sich auf den schwierig zu fahrenden Pirelli-Regenreifen als 16. bereits in Q1. „Dieses verdammte Auto“, fluchte der Mercedes-Star am Funk. Norris vermied ein frühes Out als 15. um Haaresbreite und holte seine siebente Pole Position der Saison, die fünfte in den vergangenen sieben Rennen. „Da war heute einiges los, ich habe mich nicht wirklich wohlgefühlt“, gestand der 25-Jährige. Sein McLaren-Kollege Oscar Piastri war bei nachlassendem Regen der erste Mann auf Intermediate-Reifen und wurde Achter.
Erst zum sechsten Mal in der Geschichte der Königsklasse ging ein Qualifying am Sonntagvormittag über die Bühne. Für den Traditionskurs in Sao Paulo war es eine Premiere, auch der Rennstart wurde um 90 Minuten vorverlegt, um bei möglichem Regen mehr Spielraum zu haben. Am Vortag hatte Norris aufgrund einer Stallorder vor Piastri den Sprint gewonnen und seinen Rückstand auf Verstappen in der WM um drei Punkte auf 44 Zähler verkürzt. Nach dem Klassiker in Brasilien sind noch drei Grand Prix und ein Sprintrennen ausständig.
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