Paukenschlag in der Obersteiermark: Nach Spital am Semmering schließt nun das nächste Großquartier für Flüchtlinge in Kindberg! Die Asylanträge waren zuletzt zurückgegangen, die Landesregierung jubelt.
In Kindberg gingen im Februar 2023 die Wogen hoch: Die ersten Flüchtlinge mit besonderem Betreuungsbedarf trafen im ehemaligen Landespflegeheim ein, das zuvor zu einem Asyl-Großquartier umgewandelt worden war. Das Gebäude war bis 2018 leer gestanden, wurde danach von einem Grazer Immobilienbüro gekauft. Dieses vermietete die Räumlichkeiten ab Ende 2022 an die BBU, die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen.
Nach wenigen Monaten gab es dann die nächste Aufregung: Die Stadtgemeinde entzog dem für maximal 250 Personen ausgelegten Haus die Nutzungsgenehmigung – bei einer Begehung hatte der Bürgermeister teils gravierende Mängel festgestellt. Die BBU bekämpfte die Entscheidung umgehend, „erst vor wenigen Wochen wurde der rechtswidrige Bescheid durch das Landesverwaltungsgericht behoben“, heißt es vonseiten des Innenministeriums.
Jetzt, nur knapp drei Wochen vor der Landtagswahl, ein Paukenschlag: Der Bund legt das Asylheim Kindberg mit Beginn der zweiten November-Hälfte still! Der Grund: der starke Rückgang der Asylanträge (um rund 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Bereits im September hatte die Asylunterkunft in Spital am Semmering zugesperrt.
„Die Belegung mit 250 Menschen wurde in Kindberg lediglich kurzfristig erreicht. Seit April 2023 befanden sich im Schnitt 50 bis 60 Menschen in Grundversorgung“, so das Ministerium.
Landesspitze jubelt kurz vor der Landtagswahl
Jubel brandet jetzt freilich bei der Landesregierung auf: „Dass der Betrieb in Kindberg schon bald eingestellt wird, ist eine wichtige und gute Nachricht. Darauf haben wir immer wieder gedrängt. Nächstes Ziel muss sein, dass durch weiter sinkende Zahlen auch die letzte verbliebene Unterbringung des Bundes in Graz-Andritz nicht mehr benötigt wird“, sagen ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler und sein roter Stellvertreter Anton Lang.
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