Nach einem gemütlichen Zusammensein mit befreundeten Bergrettern stürzte ein 61-jähriger Bergwanderer am Rückweg vom Kleinen Sonnstein (Gemeide Traunkirchen) mehr als 20 Meter ab. Der Mann zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Seine Frau wurde Ohrenzeugin der Tragödie, auch der Sohn kam kurz darauf zur Unfallstelle.
Es dürfte ein schicksalhafter Fehltritt gewesen sein, der am frühen Samstagabend Karl R. das Leben kostete. Der erfahrene Bergwanderer aus Altmünster kam beim Abstieg vom Kleinen Sonnstein derart schwer zu Sturz, dass alle Kunst der Ärzte ihm nicht mehr helfen konnte. Der 61-Jährige erlag noch am Abend im Spital seinen multiplen Verletzungen.
Hütte winterfest gemacht
R. war am Samstag mit seiner gleichaltrigen Ehefrau auf den 923 Meter hohen Traunkirchner Hausberg gestiegen. Gegen 13 Uhr kamen beide bei der Sonnstein-Hütte (auf 918 Metern Höhe) an. Dort waren Bergretter der örtlichen Einsatzstelle den ganzen Vormittag damit beschäftigt gewesen, die Raststation winterfest zu machen.
Auch der Sohn des Paares befand sich unter den freiwilligen Helfern. Nach getaner Arbeit ist es seit Jahren Tradition, dass die Bergretter und engsten Stammgäste sich dort auch noch zu einem gemütlichen Plausch zusammensetzen und die Saison Revue passieren lassen.
Gattin ging voraus
Gegen 16.45 Uhr machte sich zunächst die Gattin mit zwei anderen Damen auf den Weg ins Tal. Karl R. folgte nur 15 Minuten später. Das Paar stand immer wieder telefonisch in Kontakt, wobei die Frau ihre jeweiligen Standorte durchgab.
Um 17.30 Uhr hörte sie aber plötzlich ein Rauschen, dann Schreie. Sie wurde tragischerweise Ohrenzeugin, als R. im Bereich des „Eisgraben“ mehr als 20 Meter in der Dunkelheit in die Tiefe stürzte.
Die 61-Jährige eilte daraufhin sofort ein Stück zurück, konnte aufgrund des extrem steilen und felsigen Geländes aber selbst nicht zum lebensgefährlich Verletzten absteigen.
Der Karl ist mindestens einmal pro Woche auf den Kleinen Sonnstein gestiegen, kannte dort fast jeden Stein. Sein Sohn ist auch Bergretter – der Einsatz war für uns sehr belastend.
Peter Pangerl, Leiter der Ortsstelle der Bergrettung Traunkirchen
Abtransport mit Trage
Sie schlug Alarm, zahlreiche Bergretter, darunter auch ein Arzt, waren rasch vor Ort und setzten Erste-Hilfe-Maßnahmen. Auch der Sohn war mit dabei. R. wurde schließlich aus dem Graben geborgen, auf einer Gebirgstrage ins Tal transportiert und ins Klinikum Vöcklabruck gebracht, wo er leider kurz darauf starb.
Er hinterlässt neben seiner Frau und dem Sohn auch ein zweijähriges Enkelkind, das sehr am Opa hing. Die geschockten Hinterbliebenen mussten vom Kriseninterventionsteam (KIT) des Roten Kreuzes betreut werden.
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