Dort, wo seit Montag Einsatzfahrzeuge das Ortsbild von Altenfelden geprägt haben, konnten am Sonntag endlich wieder einheimische Kirchengeher parken. In der 2500-Seelen-Gemeinde versucht man nach dem schrecklichen Doppelmord und der tagelangen Verfolgung wieder einen Schritt zurück zur Normalität.
„Es war wie in einem Film, eine Woche Ausnahmezustand. Jetzt herrscht einfach eine große Erleichterung. Endlich gibt es ein Ende der Unsicherheit“, beim „Krone“-Lokalaugenschein am Sonntagmorgen in Altenfelden war das kollektive Durchatmen spürbar.
Allerheiligen-Besuch nachgeholt
Dort, wo seit Montag Polizeiautos und Spezialfahrzeuge der Einsatzkräfte das Ortsbild prägten, waren endlich einheimische Nummerntafeln zu sehen. Die Menschen trauten sich wieder heraus, gingen in die Kirche. Dort konnten sie ihre Ängste und Sorgen der vergangenen Tage zu Gott bringen. Und viele mussten auch noch den Allerheiligen-Besuch am Grab ihrer Liebsten nachholen.
Ich war selbst Jäger, habe den Roland auch gekannt. Ich bin aber nicht mehr so aktiv und hatte auch kein Problem mit ihm. Trotzdem bin ich in der vergangenen Woche nicht viel fortgegangen, war gemeinsam mit meiner Frau daheim.
Ernst Sch., 78 Jahre
Denn als am Freitagmorgen das Auto von Roland Drexler auftauchte, wurde auf Anordnung der BH Rohrbach die Allerheiligenandacht und die Gräbersegnung in den betroffenen vier Gemeinden abgesagt.
„Waren tagelang gefesselt“
„Ich bin nicht viel fortgegangen in der vergangenen Woche, man hatte einfach ein mulmiges Gefühl. Jetzt habe ich gerade eine neue Kerze am Friedhof angezündet“, schildert Ernst Sch., der selbst Jäger ist und daher auch den Doppelmörder gut kannte. Pfarrer Rupert Granegger sprach in seiner Predigt von Liebe und dass alle „tagelang gefesselt von den Ereignissen rund um uns herum“ waren.
Die Erleichterung ist bei allen natürlich groß. Ich freue mich jetzt darauf, dass das Leben wieder normal weitergehen kann. Man geht einfach mit einem viel besseren Gefühl durch den Ort, wenn man weiß, dass keine Gefahr mehr besteht.
Marta S., 72 Jahre
Lob an die Einsatzkräfte
Zum Abschluss wünschte er den Kirchengängern „einen erholsamen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche“. Auch Bürgermeister Klaus Gatringer nahm am Gottesdienst teil, hofft ebenfalls, dass bald Normalität in der 2500-Seelen-Gemeinde einkehren wird. Ein großes Dankeschön und Lob gab es vor Ort an die zahlreichen Einsatzkräfte: „Sie haben einen super Job gemacht. Wir haben uns immer sicher gefühlt.“
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