Wenn die Mannschaft von Christian Ilzer morgen Dienstag (21 Uhr) in der Champions League im Dortmunder Fußball-Tempel einläuft, sind rund 5000 Sturm-Fans dabei. Im Flugzeug, Sonderzug, Bus oder im Auto machen sich die Anhänger heute auf den weiten Weg in den Ruhrpott. Eine derartige Völkerwanderung gab es noch nie.
Nur mehr einmal schlafen. Dann steigt der Leckerbissen schlechthin in der Champions League: Sturm spielt erstmals in der Klubgeschichte in Dortmund. Gegen die gelbe Wand, vor rund 80.000 Zuschauern. Sportlich wartet eine Herkulesaufgabe auf die Schwarzen. Die große Herausforderung vor dem Kracher gegen den BVB für Christian Ilzer: „Es wird kein leichtes Unterfangen, die fehlende Frische bis Dienstag zu finden. Trotzdem werden wir uns bestmöglich auf dieses Spiel vorbereiten“, meinte der Sturm-Trainer nach dem Hit gegen Rapid. In dem seine Mannen nach kraftaufreibenden Partien in der englischen Woche müde waren. „Uns hat vor allem die Frische im Kopf gefehlt, die Explosivität.“
Zeitzeuge erinnert sich
Spätestens bei der Gänsehaut-Atmosphäre im Dortmunder Fußball-Tempel werden seine Profis wieder putzmunter sein. Ilzers Double-Helden erleben eine historische Völkerwanderung. Man rechnet mit rund 5000 Fans, die sich in den Ruhrpott aufmachen.
Erst einmal wurde Sturm im Europacup von ähnlich großen Menschenmassen begleitet. Und zwar am 5. November 1975 beim 1:1 im Europacup der Cupsieger gegen gegen Szombathelyi Haladas. „Ich war selbst dabei, es war eine wahre Buskarawane nach Ungarn, die Fans sind eineinhalb Stunden an der Grenze gestanden, manche sind erst zur Halbzeit im Stadion angekommen. Es war die Zeit des Eisernen Vorhangs, da waren die Kontrollen sehr streng“, erinnert sich Zeitzeuge und Sturm-Lexikon Herbert Troger zurück.
„Sturm hat das Heimspiel 2:0 gewonnen gehabt, danach hat eine große Euphorie geherrscht. Ob aber tatsächlich 5000 Sturm-Anhänger beim Rückspiel dabei gewesen sind, weiß ich nicht. Es wurde seinerzeit jedenfalls behauptet. Aber die damalige Reise ist mit Dortmund nicht vergleichbar, Szombathely ist von Graz ja nur 124 Kilometer entfernt“, erklärt Troger.
Dortmund ist nicht ums Eck, sondern mehr als 900 km entfernt. Insgesamt heben von Graz zwei Flieger mit Fans ab, der dritte hat heute die Ilzer-Truppe, das Youth-League-Team, Betreuerstab und Vorstand an Bord.
Sonderzug und Bus
Außerdem hat der Verein einen Sonderzug mit Extra-Wagons auf die Beine gestellt. Um 22.30 Uhr fährt der schwarze Express heute in Graz los, zwölf Stunden später kommt er in Dortmund an. Aber die Strapazen sind den Hardcore-Knofel egal, der Sonderzug ist ausverkauft. Noch besseres „Sitzfleisch“ benötigen jene Anhänger, die sich für die Bus-Variante entschieden haben. Abfahrt heute 20 Uhr, Ankunft morgen um 13 Uhr. Zudem machen sich einige Knofel im Privat-PKW auf die Reise.
Ich war selbst dabei, es war eine wahre Buskarawane nach Ungarn, die Fans sind eineinhalb Stunden an der Grenze gestanden, manche sind erst zur Halbzeit im Stadion angekommen.
Sturm-Historiker Herbert Troger
„Ich bin schon lange beim Verein, aber so viele Fans waren bei einem Europacup-Auswärtsspiel von Sturm noch nie dabei“, betont Sturms Sicherheitschef Bruno Hütter vor dem Rekordmatch in der schwarz-weißen Historie.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.