Vor dem Dortmund-Hit

„80.000 Zuschauer? Bitte einfach nur genießen!“

Steiermark
04.11.2024 18:00

Ein Spiel in Dortmund ist auch für mich eine Premiere. Als Zuschauer bin ich am Dienstag freilich dabei. Als Spieler durfte ich nie in einem Pflichtspiel gegen einen deutschen Klub auflaufen. Anekdoten gegen deutsche Vereine gibt es trotzdem. Und einmal wäre ich fast sogar nach München gewechselt...

Kurios, aber wahr: Gegen einen deutschen Gegner ist es mir in meiner Karriere nie vergönnt gewesen, ein Pflichtspiel mit Sturm zu absolvieren. Einmal unter Trainer Ivica Osim haben wir auf Gran Canaria bei einem Cup teilgenommen, dort gegen Bayer Leverkusen gespielt. Und einmal unter Coach Gilbert Gress haben wir in der Vorbereitung den VfB Stuttgart sensationell 5:0 geputzt. Alle im Umfeld haben dann geglaubt, wir werden Meister. Was danach passiert ist, wissen aber auch alle. Gress war überhaupt nur drei Monate im Amt.

Mit den ehemaligen Sturm-Kollegen Horst Heldt und Imre Szabics, die damals beim VfB Stuttgart gespielt haben. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Mit den ehemaligen Sturm-Kollegen Horst Heldt und Imre Szabics, die damals beim VfB Stuttgart gespielt haben.

Was vielleicht keiner weiß? Einmal bin ich in jungen Jahren fast nach Deutschland gewechselt! 1860 München hat angefragt, sogar ein Angebot abgegeben. Damals war ich bei Sturm noch in der U23. Der Verein hat aber zu viel Geld verlangt, der Transfer ist nicht zustande gekommen. Am Ende war’s gut so.

Mit Italien-Legende Roberto Baggio (Bild: REUTERS)
Mit Italien-Legende Roberto Baggio

Nicht einschüchtern lassen
Ein Match in Dortmund hab ich allerdings nie spielen dürfen. Dienstag bin ich als Sturm-Fan mit von der Partie. Ich bin allerdings selbst schon einmal vor 80.000 Zuschauern aufgelaufen. Mit dem Nationalteam bei der WM 1998 in Frankreich gegen Italien. Wahnsinn, diese Stimmung und die Kulisse im Stade de France. Ob man das mit Dortmund vergleichen kann? Wohl eher nicht. Eines weiß ich aber fix: Man darf sich als Spieler von so einer Kulisse nicht einschüchtern lassen! Entweder, man geht vor lauter Nervosität in die Knie, oder man nutzt diese Energie und saugt sie auf! Genießen ist das Zauberwort. Das sind Momente für die Ewigkeit.

Dass es bislang in der Champions League für Sturm zu keinem Punktgewinn gereicht hat, ist da völlig egal. Wir haben in unserem ersten Jahr 1998 damals auch fast nur Lehrgeld bezahlt. Was im Laufe der Zeit passiert ist, war dann aber auch für die Ewigkeit.

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