Hat schon gewählt

Harris: „Wahlzettel auf dem Weg nach Kalifornien“

Außenpolitik
03.11.2024 20:43

Joe Biden hat es getan und Kamala Harris hat es ebenfalls getan. Sie gehört nunmehr ebenfalls zu den sogenannten Early Voters, denn am Sonntag erklärte die wahlkämpfende US-Vizepräsidentin gegenüber Journalisten, dass sie ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben habe.

„Ich habe gerade meine Briefwahlunterlagen ausgefüllt. Mein Wahlzettel ist auf dem Weg nach Kalifornien“, fügte Harris mit Blick auf ihren Heimatstaat hinzu. Präsident Joe Biden hatte bereits vor einigen Tagen vorzeitig abgestimmt.

Trump schürt Ängste vor Wahlbetrug
Gerade vor solchen vorzeitigen Stimmen bzw. Wahlautomaten warnt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump und schürt Ängste vor Wahlbetrug. „Sie kämpfen so hart, um dieses verdammte Ding zu stehlen. Sehen Sie sich an, was los ist. Schauen Sie sich an, was jeden Tag in Ihrem Staat passiert. Wir haben einen Haufen von Betrügern, die nur darüber nachdenken, wie sie betrügen können“, sagte Trump am Sonntag bei einem Wahlkampfauftritt in Lititz im hart umkämpften US-Staat Pennsylvania. 

Das Ergebnis der Wahlen müsse „um 9 Uhr, 10 Uhr, 11 Uhr am Dienstagabend“ feststehen, so Trump weiter. „Mit Papierstimmzetteln hätten Sie die Antwort abends um neun Uhr. Es ist eine verdammte Schande, und ich bin der Einzige, der darüber spricht“, wetterte der 78-Jährige weiter. Es sollten niemals Maschinen bei der Wahl eingesetzt werden, es dürfte nur Papierstimmzettel geben. In der Vergangenheit hatte Trump Wahlautomaten immer wieder ohne Belege mit Betrug in Verbindung gebracht. Gleichzeitig sagte Trump an seine Anhängerinnen und Anhänger gerichtet: „Und wenn ihr nicht wählt, seid ihr dumm.“

Donald Trump würde, wenn er die Macht hätte, nur mehr Papierstimmzettel zulassen. (Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Michael M. Santiago)
Donald Trump würde, wenn er die Macht hätte, nur mehr Papierstimmzettel zulassen.

Die vielen Möglichkeiten der Stimmabgabe
Trumps Stimmungsmache hat System. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Ergebnis des Votums am Dienstag nicht in den Stunden nach Schließung der Wahllokale feststehen wird. Es gibt in den USA mehrere Möglichkeiten, die Stimme abzugeben: frühzeitig an bestimmten Orten, per Briefwahl oder am 5. November direkt im Wahllokal. Jeder US-Staat hat dabei eigene Regeln für Fristen und Identitätsnachweise. Auch die Technik variiert: von klassischen handschriftlichen Stimmzetteln bis zu Wahlcomputern.

Besonders die Briefwahlstimmen verzögern den Auszählungsprozess in einigen Staaten, weil sie oft erst am Wahltag geöffnet und bearbeitet werden dürfen. In der US-Geschichte gab es häufiger Wahlen, bei denen der Sieger erst nach Tagen feststand. Vor vier Jahren schürte Trump tagelang Falschbehauptungen über Wahlbetrug, während sich die Auszählung in mehreren Staaten hinzog. Noch in der Wahlnacht erklärte sich der damalige Präsident zum Sieger – und forderte einen Stopp der Stimmauszählung, als er vorübergehend vor seinem Herausforderer Joe Biden lag. Es wird erwartet, dass Trump dieses Mal wieder ähnlich vorgehen könnte. Deshalb schürt er bereits im Voraus Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahlen.

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