Der österreichisch-somalische Regisseur Mo Harawe feiert mit seinem ersten Langfilm „The Village Next To Paradise“ international Erfolge und wurde nun mit dem Wiener Filmpreis ausgezeichnet. Im Interview mit der „Krone“ erzählt er von den schwierigen Dreharbeiten in seinem Heimatland.
Mit 18 flüchtete er aus Somalia nach Österreich, jetzt kehrte Mo Harawe für die Dreharbeiten seines ersten Langfilms „The Village Next To Paradise“ in seine Heimat zurück: „Es gibt in Somalia keine Filminfrastruktur, wir mussten viel Equipment aus Österreich mitbringen und haben vor Ort mit Menschen gearbeitet, die zuvor noch nie an einem Filmset waren“, erinnert sich Harawe im „Krone“-Interview.
Der Film erzählt vom Alltag einer Patchworkfamilie. Die übergeordneten Gründe für viele ihrer Probleme werden nicht offen genannt: „Bei mir steht der Mensch im Vordergrund. Aus Ländern wie Somalia hört man sonst nur Zahlen und Statistiken. Ich will zeigen, dass diese Leute genauso Wünsche und Sorgen haben wie die Menschen hier.“ Außerdem hoffe er, dass der Film die Zuschauer anstößt, selbst über das Land zu recherchieren.
„The Village Next To Paradise“ wurde in Cannes gezeigt und kürzlich im Rahmen der Viennale mit dem Wiener Filmpreis ausgezeichnet. Kommenden Freitag startet er in den österreichischen Kinos.
Nächstes Jahr will Harawe sein Werk nach den internationalen Erfolgen auch in Somalia zeigen: „Es gibt dort keine Kinos. Das heißt, wir werden kreativ sein müssen. Aber ich will zumindest den Menschen in dem Ort, wo wir gedreht haben, unbedingt das Ergebnis zeigen. Das ist mir sehr wichtig.“
Jasmin Gaderer
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