Steine auf Königspaar
Proteste in Spanien: Rechtsextreme unter Verdacht
Am Sonntag reiste das spanische Königspaar nach Valencia, um sich ein Bild von den Unwetterschäden zu machen. Dabei wurde es von aufgebrachten Bürgerinnen und Bürgern mit Steinen und Schlamm beworfen (siehe Video oben). Wie nun bekannt wurde, stehen dahinter wohl rechtsradikale Gruppen.
Einiges deute darauf hin, sagte Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Montag. So trugen einige der Menschen, die das Königspaar mit Steinen, Schlamm, Stöcken und Flaschen bewarfen, T-Shirts mit ultrarechten Symbolen.
Laut Medienberichten wurde in Chats der rechtsextremen Szene dazu aufgerufen, nach Paiporta zu fahren, um vor allem dem sozialistischen Regierungschef Pedro Sánchez „einen Empfang“ zu bereiten. Der Politiker war bei dem Besuch im Gebiet der Flutkatastrophe am Sonntag dabei. Er wurde mit einem Stock attackiert, auf seinen Wagen eingetreten. „Mörder, Mörder“ oder „Hau ab!“ riefen die aufgebrachten Bürgerinnen und Bürger.
Bürgermeisterin: Extra angereist
Das spanische Königspaar Felipe VI. und Letizia wurde mit Schlamm, Steinen, Falschen und Stöcken beworfen. Ein Leibwächter Letizias blutete am Gesicht, die Königin weinte und fasste sich an den Kopf. Paiportas Bürgermeisterin Maribel Albalat sagte, viele der gewalttätigen Demonstrierenden nicht gekannt zu haben. Sie seien wohl extra angereist, bestätigte sie entsprechende Berichte.
Die verständliche Empörung der Unwetteropfer sei ausgenutzt worden, schrieb eine spanische Zeitung. Den Behörden seien Fehler unterlaufen. „Hört nicht auf alles, was veröffentlicht wird. Es gibt viel Informationsrausch. Es gibt Menschen, die daran interessiert sind. Warum? Damit Chaos ausbricht“, sagte König Felipe auch zu ausgewählten Anrainerinnen und Anrainern, die sich ihm nähern durften.
So viel Regen wie in einem Jahr
Beim Jahrhundert-Unwetter im Osten Spaniens kamen nach der jüngsten Bilanz mindestens 217 Menschen ums Leben, die meisten davon in der Region Valencia. Eine offizielle Zahl, wie viele Personen noch vermisst sind, gibt es nicht. Am vergangenen Dienstag hatte es in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr.
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