Frankreich hat sein Ziel bekräftigt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 zu halbieren. Der Anteil fossiler Energien wie Öl und Gas am Endverbrauch soll von 60 Prozent im Jahr 2022 auf 42 Prozent bis 2030 gesenkt werden. Atomenergie soll dabei eine gewichtige Rolle spielen.
Dies geht aus dem mehrjährigen Energieplan hervor, den das Umweltministerium am Montag in Paris vorgestellt hat. Der Plan bekräftigt außerdem das Vorhaben, Atomkraftwerke der nächsten Generation zu bauen und die vorhandenen Reaktoren zu überholen. Damit soll deren Kapazität von 320 Terawattstunden im Jahr 2023 auf mindestens 360 Terawattstunden im Jahr 2030 ausgebaut werden.
Die Kapazität von Solarkraft soll sich nach dem Plan im Vergleich zu 2022 versechsfachen. Die Regierung geht von zusätzlichen 5,5 Gigawatt pro Jahr aus. Auch die in Frankreich eher dürftig entwickelte Windkraft soll ausgebaut werden. Ziel ist nach dem Plan ein jährlicher Zuwachs von 1,5 Gigawatt.
Dadurch könnten bis 2035 insgesamt 40 Gigawatt erreicht werden, knapp doppelt so viel wie 2020. Offshore-Windkraft soll bis 2035 eine Kapazität von 18 Gigawatt erreichen. Derzeit sind es lediglich 1,5 Gigawatt.
E-Mobilität soll Standard werden
Die Regierung setzt sich außerdem das Ziel, dass bis 2030 zwei Drittel der verkauften Neuwagen E-Fahrzeuge sein sollen. Bis Ende des Jahrzehnts soll damit ein Anteil von 15 Prozent Elektroautos im gesamten Fahrzeugbestand des Landes erreicht werden.
Trotz eines Verkaufsbooms in den vergangenen vier Jahren machten Elektrofahrzeuge nach Angaben des Ministeriums Anfang 2024 lediglich 2,2 Prozent der in Frankreich zugelassenen Fahrzeuge aus. Der Verkehrssektor sei für knapp ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Dieser Wert habe bisher kaum gesenkt werden können, sagte Umwelt-Staatssekretär François Durovray. Er forderte eine Neugestaltung der städtischen Infrastruktur, um Wege zu verkürzen, den öffentlichen Verkehr zu fördern und die Elektrifizierung der Fahrzeuge voranzutreiben.
Unternehmen setzen noch auf Verbrenner
Elektrofahrzeuge haben seit Jahresbeginn 17 Prozent der Neuwagenverkäufe in Frankreich ausgemacht, doch das Wachstum geriet nach Regierungsangaben ins Stocken, speziell in der Elektrifizierung von Unternehmensflotten.
Nach dem derzeit debattierten Haushaltsentwurf sollen zudem die Subventionen für E-Autos im kommenden Jahr deutlich verringert werden. Der Bonus solle künftig hauptsächlich denjenigen gewährt werden, die auf ein Elektrofahrzeug angewiesen sind, um zur Arbeit zu fahren, heißt es im Ministerium.
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