Eine große Umfrage der Linzer Meinungsforscher von IMAS gibt Aufschluss über die Gedankenwelt der Oberösterreicher über 60 Jahren. Auch ein Thema: Einsamkeit.
Es geht um die Generation der Über-60-Jährigen: Sie sind großteils in einer Zeit aufgewachsen, in der der Verzicht oft noch an der Tagesordnung stand. Aber welche Sorgen und Ängste plagen die ältere Generation jetzt?
Krieg in der Ukraine, in Israel und im Libanon
Die Meinungsforscher des Linzer IMAS-Instituts haben Senioren die Fragen gestellt, welche unterschiedlichen Entwicklungen in unserer Gesellschaft ihnen ganz persönlich Sorgen bereiten. Die Geschehnisse im russisch-ukrainischen Krieg oder die Auseinandersetzung in Israel und im Libanon schlagen sich jedenfalls auf die Gemütslage der älteren Landsleute nieder, denn 82 Prozent der Befragten (insgesamt nahmen 406 Oberösterreicher über 60 an der Studie teil) sind stark oder zumindest einigermaßen stark besorgt und haben Angst vor einem Krieg.
Bargeld ist sicher gegen Cyberangriffe und es funktioniert immer und überall. Zudem behält man seine Ausgaben besser im Blick. Bargeld bedeutet für Senioren Freiheit, Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit.
Seniorenbund-Obmann Josef Pühringer, ÖVP
Bild: © Harald Dostal / 2023
Sorge vor fehlenden Pflegekräften und wirtschaftlicher Entwicklung
Ebenso hoch ist der Wert bei der Zuwanderung und den Flüchtlingsströmen in Europa, mit zehn Prozentpunkten Abstand (72%) folgen dahinter gleich die Preissteigerungen. Große Sorgen bereitet den Senioren im Land auch der Mangel an Pflegekräften, der von Parteien immer wieder thematisiert wird – mit mehr oder weniger Erfolg. Die wirtschaftliche Entwicklung im Generellen sowie die ärztliche Versorgung bei einer Erkrankung im Speziellen stehen ebenfalls ganz oben auf der Liste der Sorgen von älteren Menschen in unserem Bundesland.
Seniorenvertreter Pühringer: „Bargeld bedeutet Freiheit“
Die stets befürchtete Abschaffung des Bargelds und die zunehmende Digitalisierung sind weitere Punkte in der Umfrage (siehe auch Grafik rechts), die angesprochen werden. Seniorenbund-Obmann und Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer beruft sich auf die Studie und sieht im Bargeld auch eine gesellschaftliche Funktion: „Bargeld ist sicher gegen Cyberangriffe und es funktioniert immer und überall. Zudem behält man seine Ausgaben besser im Blick. Bargeld bedeutet für Senioren Freiheit, Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit.“
Recht viel Unterschied gibt es nicht: Wie die Alten haben auch die Jungen Angst vor einem Krieg, die horrenden Preissteigerungen machen für viele das Leben zu einer echten Belastung. Dazu kommt noch, dass auch im Gesundheits- und Pflegebereich nicht alles glatt läuft – und die Menschen das auch klar ausdrücken, etwa in dieser IMAS-Umfrage, über die wir hier berichten.
Die Politik – egal ob in Oberösterreich oder auf Bundesebene – tut gut daran, ihre Handlungen an den Sorgen und Ängsten der Älteren auszurichten. Immerhin haben sie früher das geschaffen, was die Politik heute verwaltet.
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