Paukenschlag im Land des Vizeweltmeisters: In Frankreich läuft eine Razzia beim Fußball-Liga-Verband LFP und beim Finanzinvestor CVC wegen des Verdachts der Veruntreuung öffentlicher Gelder und Korruption!
Die Durchsuchungen folgten auf im Juli gestartete Ermittlungen, die den Einstieg des Finanzinvestors in die Vermarktung der TV-Rechte der französischen Fußball-Liga Ligue 1 im Jahr 2022 unter die Lupe nehmen, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft in Paris mit.
Hohe Boni durch den Deal mit CVC?
Nach Medienberichten rückten die Fahnder auch bei Liga-Präsident Vincent Labrune an. Die Razzia erfolgte sechs Tage nach der Vorlage eines Berichts im Pariser Senat, demnach die Liga-Verantwortlichen hohe Boni durch den Deal mit CVC kassiert und deshalb ein persönliches Interesse an dem Abschluss gehabt hätten. Labrune soll einen Bonus von drei Millionen Euro kassiert haben, sein Jahresgehalt auf 1,2 Millionen Euro verdreifacht worden sein.
Vorwurf der Veruntreuung öffentlicher Gelder
Auslöser der Ermittlungen sei eine Anzeige des Antikorruptionsvereins „AC!“ Ende 2023 gewesen, in der der Vorwurf der Veruntreuung öffentlicher Gelder bei der Gründung jener Tochtergesellschaft des LFP, die sich um die Vermarktung der TV-Rechte kümmert, erhoben wird, hieß es von der Staatsanwaltschaft weiter.
CVC hatte im Jahr 2022 für rund 1,5 Milliarden Euro 13 Prozent der Anteile der neu gegründeten Tochtergesellschaft des LFP gekauft – im Gegenzug fließen gemäß des Verkaufsvertrags 13 Prozent der Vermarktungserlöse an den Investor. Zwei Jahre nach dem vieldiskutierten Einstieg des Investors verkaufte die Ligue 1 in diesem Sommer ihre TV-Rechte ab der kommenden Saison an den Streamingdienst DAZN und den katarischen Sender beIN Sports.
Der Deal sorgte in Frankreich für Kritik, weil er der Liga nur rund 500 Millionen Euro pro Saison einbringt. Damit liegt er weit unter den Erwartungen, die beim Einstieg des Investors CVC formuliert worden waren.
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