London im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs: Steve McQueen erzählt auf AppleTV+ die Geschichte eines Buben, der im Chaos der Stadt nach seiner Mutter sucht. Die „Krone“ sprach mit dem Regisseur und seiner Hauptdarstellerin Saoirse Ronan.
Nach ihren Erfolgen in „Lady Bird“ und „Little Women“ zählt die Irin Saoirse Ronan zu den begehrtesten Charakterdarstellerinnen im Filmgeschäft. Für das neue Projekt von Oscarpreisträger Steve McQueen („12 Years A Slave“) tauchte sie in die Wirren des Zweiten Weltkriegs ein und spielt die junge Mutter Rita, die während des Blitzkriegs von ihrem Sohn George getrennt wird.
Ronan selbst hat keine Kinder, also holte sie sich für die Rolle anderswo Hilfe: „Ich habe mich von meiner Mutter inspirieren lassen, sie hat mir sehr viel über ihre Erfahrungen mit mir als Einzelkind erzählt“, erzählt sie im „Krone“-Interview. Die Beziehung zwischen Mutter und Kind sei der Fokus des Films: „Für mich ist es immer wichtig, die pure menschliche Emotion in einer Geschichte zu sehen. Hier ist es der Verlust dieses kleinen unschuldigen Wesens, das ich plötzlich nicht mehr beschützen kann.“
Während sich Ronan auf die Figuren konzentrierte, musste Filmemacher McQueen einige Hürden überwinden, wenn es um die historisch korrekte Darstellung des zerbombten Londons ging: „Ich wollte unbedingt eine Szene haben, in der die U-Bahn geflutet wird. Denn das war ein Ort, an den sich die Leute flüchteten, der dann plötzlich gar nicht mehr sicher war. Wir mussten das alles nachbauen, es war eine Ingenieurs-Meisterleistung.“ Er sieht „Blitz“ trotz allem nicht als klassischen Weltkriegsfilm: „Es ist sicher einzigartig, dass man nie den Feind sieht, kein Soldat kommt vor. Ich wollte mich auf die Überlebenden konzentrieren statt Schlachten zu zeigen. Außerdem zeige ich das Leben der Frauen im Krieg, darauf bin ich sehr stolz.“
Da ihre Figur Rita sehr musikalisch ist, lernte Ronan extra für den Film drei Wochen lang Quickstep-Choreografien: „Nach dem Dreh der Tanz-Szenen war ich ziemlich fertig.“ Mit Gaststar und Musiklegende Paul Weller, der ihren Vater spielt, drehte sie außerdem einige Szenen am Klavier: „Ich bin sehr nervös, wenn ich singen muss, aber mit Paul war es wunderschön. Wir haben uns sehr gut verstanden, er ist so bescheiden, man vergisst sehr schnell, dass er ein Rockstar ist.“
„Blitz“ wird in Hollywood bereits als heißer Oscarkandidat gehandelt – ab sofort ist er bei AppleTV+ zum Streamen verfügbar.
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