7 Tage Weltgeschehen
Zitterwahl: Kamala Harris kam kaum vom Fleck
Verurteilter Sexualstraftäter und Betrüger gegen Staatsanwältin: Es sind die letzten Meter der Schicksalswahl auch für Europa. An dem Wüterich perlte sein Wahnsinn ab wie an Teflon.
Barack Obama beherrscht die Bühne, elektrisiert das Publikum. Er zündet rhetorische Feuerwerke, heizt die Stimmung an, mit Rockstars an seiner Seite. Seine Auftritte reißen die Menge zu Jubelstürmen hin. Barack Obama? Sind wir in 2016? Oder 2020? Nein, es ist der Wahlkampf 2024.
Den in Ehren ergrauten Ex-Präsidenten (63) haben die Demokraten zurückgeholt, um Kamala Harris beizustehen. Er soll auch abtrünnige schwarze Wähler weiter für die Demokraten bei der Stange halten. Ihre Stimmen könnten entscheidend sein.
Denn Kamala Harris ist im Griff nach der Präsidentschaft kaum vom Fleck gekommen. Der Hype nach der Übernahme von Joe Biden war rasch verflogen. Sie war keine starke Wahlkämpferin. Ihr Chance ist: alle zusammenstehen, um Trump zu verhindern!
Punktgenau auf die Swing States gezielt
Harris liegt in den Swing States nur hauchdünn vor dem Wüterich. Zwar hatte Trump niemals eine Stimmenmehrheit gehabt (zuletzt 2020 sechs Millionen hinter Joe Biden und 2016 drei Millionen hinter Clinton), doch seine genialen Wahlkampfstrategen haben neuerlich punktgenau auf die Swing States gezielt, um dort die Zahl von Wahlmännern/-frauen zu sammeln.
Trump nahm Demokraten die Arbeiterschaft weg
Wirtschaft und Lebensstandard beherrschten den Wahlkampf mit der ewigen Frage: Geht es dir besser als vor vier Jahren? Die Botschaft der Vizepräsidentin von Joe Biden war dazu: das Gleiche nochmals! Das Publikum aber hat das Gefühl, dass sich ziemlich viel ändern muss.
Das orgelt Trump. Der Millionär hat aus den Republikanern die Partei der einfachen Arbeiter – (auf Österreichisch: Hackler) – gemacht, die bisher traditionell Mehrheitsbeschaffer der Demokraten waren. Noch ärger: Trump punktet bei der stark wachsenden Zahl der Latinos.
2016 hatte ich gesagt: Ich bin eure Stimme. Heute sage ich: Ich bin eure Vergeltung!
Donald Trump
Kamala Harris war Coverfoto am Lifestyle-Magazin „Vogue“, Donald Trump briet Hamburger bei McDonald’s. Diese Kluft hatte schon Hillary Clinton die Wahl gekostet.
Die US-Wirtschaft boomt und läuft der Welt davon, doch der müde Biden ist nicht in der Lage gewesen, dies der Öffentlichkeit zu vermitteln. Dort hört man, unter Trump war alles billiger. Er vermittelt das Vertrauen, er könne Wirtschaft eben besser.
Man hat den Eindruck, Trump und Harris sprechen zu unterschiedlichen Ländern. Keiner hat eine Mehrheit hinter sich. Es geht in dem Ringen nicht mehr um Parteien, sondern um Identitäten.
Gefährlich ist der Feind im Inneren, Abschaum. Diese Verrückten kann man leicht in den Griff bekommen mit der Armee.
Donald Trump
Trumps Verrücktheit nur Provokation?
Trumps Verrücktheit, seine schrägen Sager: Ist das nur Marktschreiertum oder ist das krank? Viele Amerikaner nehmen diese gar nicht ernst, oder dass er seinen Wahnsinn auch wirklich umsetzt. Sie werten das als Provokationsstrategie, um Aufmerksamkeit zu wecken.
Auch benebelt Trumps Zauber viele Hirne wie eine Droge. Da spielen Fakten keine Rolle mehr: verurteilt als Sexualstraftäter und Betrüger? Ist eine Hexenjagd seiner Gegner, geradezu ein Ritterschlag, so die Antwort.
Wie die Swing States abstimmen werden
Wahlentscheidend wird das Stimmverhalten der verschiedenen Gesellschaftsgruppen in den Swing States. In Pennsylvania, Wisconsin, Michigan sind das die Gewerkschaften der Weißen; in Georgia, North Carolina die afroamerikanischen Männer; in Georgia, Nevada wollen die Latinos, dass Trump im Interesse ihrer Jobs die Massenmigration stoppt.
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