Nur wenige Tage nach der großen Reinigungsaktion wurden in Puchenau (OÖ) vier der 14 Marterl des vor 103 Jahren errichteten Kreuzwegs stark beschädigt. Die Kreuze der drei Meter hohen Denkmäler wurden abgeschlagen. Ein Symbol des Christentums wurde umgedreht und in eine Nische des Marterls gestellt.
Immer wieder wüteten in Puchenau Vandalen. In den vergangenen Jahren wurde unter anderem das Geländer einer Fußgängerbrücke demoliert, im Jugendzentrum Feuer gelegt. „Das war schon schlimm: Jetzt wurde aber ein moralischer Tiefschlag gesetzt“, ist Anton Grottenthaler, Obmann des Verschönerungsvereins, am Boden zerstört.
„Bei vier der 14 Marterl am mehr als 100 Jahre alten Kreuzweg vom Ortszentrum bis zum Pöstlingberg wurde das Kreuz abgeschlagen. Ebenso wurde eine Info-Tafel unseres Vereins zerstört“, sagt der 77-Jährige.
Die Zerstörung der Marterl ist ein moralischer Tiefschlag. Die 14 Stationen des Kreuzwegs wurden 1920 und 1921 von Rückkehrern des Ersten Weltkriegs und ihren Familien errichtet.
Anton Grottenthaler, Obmann des Verschönerungsvereins
Zwei Symbole des Christentums landeten im Gebüsch, eines fehlt. Besonders nachdenklich stimmt Grottenthaler das vierte abgeschlagene Kreuz. Es wurde umgedreht und in eine Nische des Denkmals gestellt. Gemeinhin gilt das als Zeichen für Satanismus.
„Wir haben nur wenige Tage vor der Zerstörung die Marterl noch gereinigt. Vier Mitglieder unseres Vereins haben einen ganzen Tag die rund drei Meter hohen Denkmäler von Moos und Algen befreit“, erzählt der Obmann des größten Puchenauer Vereins mit insgesamt 838 Mitgliedern.
Der Langzeit-Obmann, der nach 23 Jahren nun laut über eine Amtsübergabe nachdenkt, hat auch schon einen konkreten Verdacht. „Seit einiger Zeit lungern vor dem Supermarkt mehrere Jugendliche herum. Sie sind nicht aus dem Ort, man kennt sie auch nicht. Sie dürften auch schon Ladendiebstähle begangen haben. An dem Tag, an dem die Marterl zerstört wurden, wurden sie von einem Zeugen in der Nähe des Kreuzwegs gesehen. Seit dem Vandalismus sind sie im Ort nicht zu sehen.“ Eine Anzeige bei der Polizei wurde erstattet.
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