Erste Verleihung

Peichl statt Bucher: Neuer Kärntner Theaterpreis

Adi Peichl als Knieriem in Lumpazivagabundus bei den Friesacher Burghofspielen: Nach Adi Peichl ist der neue Theaterpreis benannt.

(Bild: Jagoutz Günter/Günter Jagoutz)

Es hat Tradition, dass das Theaterservice engagierte Kärntner Theatermacher auszeichnet – bisher mit der Georg-Bucher-Statue, nun im Namen eines anderen Großen der Szene.

Alfred Meschnigg, Niko Schwab, Herbert Murero, Hans Prilassnig, Hannelore Fradler und einige mehr eint die Liebe zum Theater und die Ehre, die Georg-Bucher-Statue verliehen bekommen zu haben.

Christine Starzacher hat die Glasskulptur angefertigt, den Adi-Peichl-Preis.

(Bild: Theaterservice Kärnten)

Georg Bucher (1905-1972) hatte als Jugendlicher für seine lautstarke Kritik während einer Vorstellung am Stadttheater Klagenfurt der Polizei fünf Schilling als Strafe zahlen müssen, später stand er selbst auf dieser Bühne, wurde im Radio als „Tippeltaler“ bekannt, gab seinen Job als AK-Bibliothekar auf und nahm ein Engagement in Wien an. Doch Georg Bucher ist vielen kein Begriff mehr. Daher hat das Theaterservice einen neuen Preis nach einer weiteren Schauspiellegende ins Leben gerufen: Adi Peichl.

Theresa Thum, Beatrix Erlacher-Heinzl, Claudia Peichl und Otto Retzer bei der Präsentation des Peichl-Buches „Ich bin ein Theaternarr!“ Der Satz steht auch auf der neuen Skulptur.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta/Uta Rojsek-Wiedergut)

Der Schauspieler und Regisseur (1945-2020) hatte seinen Beruf als Schriftsetzer an den Nagel gehängt und sich einer Wanderbühne angeschlossen. „Ich bin halt ein Theaternarr und denk’ wie Max Reinhardt: Zum Theater geht man nicht, zum Theater brennt man durch“, sagte Adi Peichl oft.

Adi-Peichl-Preis-Verleihung

Verleihung des Adi-Peichl-Preises am 17. 11. um 14 Uhr auf der Brauchtumsmesse in Klagenfurt.

Georg Bucher und die nach ihm benannte Statue.

(Bild: Christina Natascha Kogler)

1979 sprang er als Gluthammer am Stadttheater Baden ein, woraufhin der Direktor für weitere Stücke einen Vertrag aufsetzte und schrieb: „Ich gratuliere mir selbst zu diesem Dienstverhältnis.“ Später wurde Adi in Klagenfurt engagiert, spielte im Schloss Porcia, wurde durch „Ein Schloss am Wörthersee“ berühmt. Vom erfahrenen Regisseur profitierten viele Theatergruppen. „Nun hat Christine Starzacher die Glasskulptur angefertigt, den Adi-Peichl-Preis, den wir heuer erstmals verleihen“, freut sich Beatrix Erlacher-Heinzl, die Obfrau des Theaterservice.