(K)ein Zwergenaufstand in Chisinau – der dritte Sieg in der Conference League ist für Rapid ein Muss. Sogar Stripfing ist wertvoller als Petrocub.
Neue Länder, Stadien, Fans, andere Kulturen – für Robert Klauß macht das „Unbekannte“ auch den Reiz des Europacups aus. Da kommt Rapids Trainer in der Conference League voll auf seine Kosten: nächster Halt Chisinau, wo Grün-Weiß morgen den dritten Sieg in der Conference League feiern, damit vorerst das Play-off im Frühjahr fixieren sollte …
Bei allem Respekt vor Petrocub Hincesti, aber Moldaus Double-Sieger zählt auch im dritten internationalen Bewerb nur zu den absoluten Zwergen. Mit dem fünftniedrigsten Kader-Marktwert (5,15 Millionen Euro, auch weniger als der FC Noah oder Rapids Cup-Schreck Stripfing) aller 36 Teams, ohne warnende Ergebnisse. In der Quali von der Königsklasse durchgereicht, in der Conference League mit zwei Schlappen gegen Pafos (1:4) und im polnischen Bialystok (0:2) gestartet.
Die Republik Moldau zählt mit einem BIP pro Kopf von nicht einmal 6000 Euro zu den ärmsten Ländern Europas, jeder Vierte wandert aus. Der Fußball führt auch nur ein Schattendasein. Die einzige Ausnahme: Sheriff Tiraspol. Der Klub aus Transnistrien sorgte 2021 mit einer 2:1-Sternstunde gegen Real im Bernabeu für Schlagzeilen.
Stadion ist „bekannt“
Allerdings ist der 20-fache Meister nach der Jahrtausendwende eher mehr ein „Marketingprodukt“. Gegründet von Oligarchen, der Sheriff-Konzern umfasst Tankstellen, Kleidung, exportiert Spirituosen, besitzt Radio- und TV-Stationen, Werbeagenturen und eine Kaviarfabrik. Da spielt Geld keine Rolle. Für Moldau eine andere Welt.
Dennoch holte Petrocub letzte Saison das Double. Ohne mehr als rund 1000 Fans anzulocken. International sind es mehr, da muss der Klub ins Zimbru-Nationalstadion ausweichen. An das ein Rapidler gute Erinnerungen hat: Louis Schaub erzielte dort 2017 Österreichs 1:0-Goldtor. Hingegen strauchelte der FC Grödig 2014 dort bei Zimbru Kischinew. Während sich der GAK (2002 und 2005) in Moldau keine Blöße gab. Das ist auch Rapids Pflicht, morgen kann Grün-Weiß nur verlieren.
So wie Österreich in neun Duellen einmal 2003 unter Teamchef Hans Krankl beim 0:1 in der EM-Quali. Vor 14 Monaten schlitterte Rangnicks ÖFB-Team mit dem Test-1:1 in Linz aber auch nur knapp an einer Blamage vorbei. Da war mit Mihail Platica immerhin ein Petrocub-Spieler im Einsatz.
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