Kampagnenexperte Yussi Pick prophezeite Donald Trumps Siegeszug schon vor dessen Triumph. Bereits früh im Auszählungsprozess habe sich gezeigt, dass Trump diesmal besser abschneidet als 2020, während Kamala Harris schlechter abgeschnitten hätte als Joe Biden damals. Trump stehe vor seiner zweiten Amtszeit nun „vor der absoluten Macht“.
Laut Pick muss genauer untersucht werden, warum Trump mehr Wähler mobilisieren konnte als Harris. Entscheidend seien die Wahlkampfthemen und die Persönlichkeiten der Kandidaten gewesen.
Harris habe als Frau deutliche Nachteile aufgrund des tief verwurzelten Sexismus in den USA erlitten. Mit der Botschaft, „das (Präsidentenamt) ist einer Frau nicht zuzutrauen“, habe Trump wohl besonders junge Männer für sich gewonnen - ähnlich wie bei seinem Sieg gegen Hillary Clinton 2016.
Die Wirtschaftssituation spiele ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch wenn diese stabil sei, spürten die Menschen die Teuerung, wofür sie Harris als amtierende Vizepräsidentin verantwortlich machen könnten. Dem von Tech-Milliardär Elon Musk unterstützte Trump wurde in Umfragen zudem höhere Wirtschaftskompetenz zugeschrieben.
Mit vielen Änderungen ist zu rechnen
Neben dem Präsidentenamt konnten die Republikaner auch die Mehrheit im Senat verbuchen. Falls sie die Mehrheit im Repräsentantenhaus behalten, könnte Trump während seiner zweiten Amtszeit quasi „absolute Macht“ ausüben, so Pick.
Er geht davon aus, dass Trump umfassende Änderungen vornehmen wird, wie verschärfte Abtreibungsgesetze und einen weiteren Umbau des Justizsystems, um radikal-konservative Positionen zu stärken.
„Trumpismus“ gestärkt
Der Wahlsieg zeigt auch, dass die Republikanische Partei zunehmend von Persönlichkeiten wie Trump dominiert wird. Anders als in seiner ersten Amtszeit erwartet Pick, dass Trump nun ohne kritische Stimmen in seinem Umfeld regieren wird. Dies könnte den „Trumpismus“ auch über seine Amtszeit hinaus stärken.
Demokraten vor Scheideweg?
Für die Demokraten sieht Pick nun eine spannende Entwicklung. Harris hat ihren Führungsanspruch mit der Wahlniederlage verloren, was ihr politisches Ende bedeuten könnte. Als möglichen neuen Parteiführer sieht Pick den 54-jährigen Hakeem Jeffries, den Fraktionsführer im Repräsentantenhaus.
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