Eiskanal in Cortina

„Schreien auf, wenn wir zu wenig Training kriegen“

Rodel-Weltmeisterin Lisa Schulte wurde als Testpilotin für die Abnahme des neuen Cortina-Eiskanals ausgewählt.

(Bild: EPA)

Der umstrittene Eiskanal in Cortina d`Ampezzo soll rechtzeitig für die Olympischen Spiele 2026 fertig werden. Es ist sogar geplant, dass schon im kommenden März Bob-, Rodel- und Skeletonfahrer die neue Bahn testen. Sicher ist aber auch: Es gibt im Rodeln erstmals kein vorolympisches Weltcuprennen.

Immer mehr zeichnet es sich ab, dass die olympischen Bewerbe 2026 im Rodeln, Bob und Skeleton wie geplant in Cortina d’Ampezzo ausgetragen werden können. Der umstrittene Italo-Eiskanal ist nicht nur schon fast bis zur Hälfte fertig, die Bauarbeiten sollen auch mit riesigem Aufwand im Winter fortgesetzt werden. Man rechnet mit Kosten bis zu 81,6 Millionen Euro.

Es ist geplant, dass die Bahn durch die Verbände Ende März abgenommen wird. Wenn nötig, kann man das auch noch im April machen.

Österreichs Rodel-Präsident Markus Prock

„Es ist geplant, dass die Bahn durch die Verbände Ende März abgenommen wird. Wenn nötig, kann man das auch noch im April machen“, hofft Österreichs Rodel-Präsident Markus Prock, dass sich der knappe Zeitplan ausgeht. Eine Homologierung des neuen Eiskanals im Herbst 2025 wäre nämlich ein Risiko. „Weil man dann keine Zeit mehr hat, um Korrekturen vornehmen zu können“, erklärt Prock.

2006 war Umbau nötig
Zur Erinnerung: Die Bahn im italienischen Cesena wurde nach schlimmen Stürzen bei Rennen im vorolympischen Winter noch einmal umgebaut. Viel geholfen hatte die Maßnahme in der Passage mit den Kurven 16, 17 und 18 freilich nicht. Es krachte auch danach regelmäßig auf der Olympia-Bahn von 2006, im Jahr 2011 wurde die Anlage stillgelegt.

Weltmeisterin Schulte als Testpilotin
Weltmeisterin Lisa Schulte wurde schon als Testpilotin für die Bahn-Abnahme ausgewählt. Vielleicht ein kleiner Vorteil für die 23-Jährige aus Mieders. Vor Olympia gibt es nämlich dort nur wenige Fahrten.

Weil die Zeit drängt, wird es erstmals in der Geschichte keinen Rodel-Weltcup im Vorfeld der Spiele geben. Laut Rodel-Weltverband FIL ist nur ein Testwettkampf vorgesehen. „Es werden aber alle Verbände laut aufschreien, falls wir von den Italienern zu wenig Trainingsfahrten bekommen“, sagt Prock.