Der Linzer Regisseur Anatol Bogendorfer widmet sich im Film „Corpus Homini“ dem Körper – von der Geburt an bis zum Tod. Er porträtiert authentisch und hautnah den Arbeitsalltag einer Hebamme, einer Ärztin, einer Sexualbegleiterin und eines Bestatterpaars. Die Doku läuft jetzt österreichweit im Kino an.
Im Mittelalter gab es unehrenhafte Berufe, da zählten die Hebamme oder der Totengräber dazu, und natürlich Prostituierte. „In unserer heutigen Zeit haben wir immer noch mit manchen dieser Berufe Berührungsängste“, beobachtet Anatol Bogendorfer. Der Linzer Filmregisseur baute die Produktionsfirma BOXA Film auf.
Heuer startete er mit seinem Dokumentarfilm „Corpus Homini“ sowohl bei der Grazer Diagonale als auch beim Linzer Festival Crossing Europe durch. Nun kommt die Doku in die Kinos.
Das Spannungsverhältnis Scham und Bedürfnis
Es geht um die Arbeit am Körper – von der Geburt bis zum Lebensende. Bogendorfer porträtiert den Alltag einer Hebamme aus dem Salzkammergut, einer Hausärztin in Vorarlberg, einer Sexualbegleiterin in Wien und eines Bestatterpaars in Niederösterreich. Nichts ist gestellt, alle sind in Österreich auch tatsächlich in diesen Berufen tätig, nun treten sie „authentisch vor die Kamera“, so Bogendorfer.
„Alle verbindet eine Art Care-Arbeit, die geprägt ist von einem extremen Spannungsverhältnis zwischen menschlicher Nähe und professioneller Distanz.“ Es geht um Leid und Schmerz, Ängste und Fürsorge. Und es geht um Scham und Zärtlichkeit – um Menschlichkeit. Zu den Kunden der Sexualbegleiterin gehören auch Beeinträchtigte – hier bricht der Film sogar heutige Tabus.
In Programkinos in ganz Österreich
Die Uraufführung von „Corpus Homini“ bei der Diagonale wurde von der Kritik mit „starker Dokumentarfilm“ sowie mit „sensibel, nie voyeuristisch“ beurteilt. Das interessante Werk läuft nun österreichweit in Programmkinos an. „Ein Kinostart bedeutet für jeden Filmemacher das Größte, im Falle eines Dokumentarfilms wiegt das vielleicht sogar noch ein wenig mehr!“
Kinostart in Wien ab 7. 11.; in Oberösterreich ab 11. 11., u.a. in Steyr, Wels und Linz
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