Die Energiekosten explodieren, die Teuerungen sind dramatisch - immer weniger Menschen können die hohen Kosten stemmen. Die Caritas schlägt Alarm. „Die Armut steigt. Vor allem Frauen, Kinder und Jugendliche sind auch in Kärnten davon betroffen“, sagt Caritasdirektor Ernst Sandriesser.
Auch wenn Corona, Lockdowns und die hohe Inflation der vergangenen Jahre vorbei sind, kämpfen viele Menschen in Kärnten mit den Folgen der dramatischen Teuerungen und hohen Energiekosten. Vor allem Frauen fehle das Geld für das Notwendigste. „Wir reden über Damen, die sehr wohl arbeiten, aber einfach zu wenig verdienen“, sagt Caritasdirektor Ernst Sandriesser. „42 Prozent der alleinerziehenden Frauen sind betroffen. Dazu steigt die Jugend-Arbeitslosigkeit enorm.“
Lydia ist alleinerziehende Mama von zwei kleinen Kindern, hat keine Familie, die ihr bei der Betreuung hilft, arbeitet in Teilzeit und ist angesichts der Teuerungen verzweifelt: „Obwohl ich auf Preisreduktionen achte und beim Diskonter Stammkundin bin, landen bei mir Fleisch, Obst und Gemüse nur noch höchst selten im Einkaufskorb.“
Frauen leisten unfassbar viel, dennoch sind sie besonders stark von Armut betroffen. Wir helfen, wo es nur geht.
Ernst Sandriesser, Caritasdirektor Kärnten
Vor der Strom-Jahres-Abrechnung graut ihr angesichts der hohen Energiekosten: „Auch wenn ich diese in Raten zahle, weiß ich, dass Monate der Entbehrungen vor uns liegen. Ich hoffe inständig, dass ich meinen Kindern wenigstens kleine Geschenke unter den Christbaum legen kann. Von einem Festessen zu Weihnachten können wir ohnehin nur träumen.“ Und wie Lydia geht es vielen Müttern.
336.000 Menschen in Österreich sind arm, 1,3 Millionen armutsgefährdet. Mit 88.000 Kindern und Jugendlichen sind doppelt so viele betroffen wie 2022. In Kärnten werden 2380 Frauen und 2030 Kinder permanent unterstützt. „Eine Kinder-Grundsicherung würde helfen, sie ist in Kärnten aber auf Eis gelegt. Die dafür vorgesehenen 15 Millionen Euro hat Landesvize Gaby Schaunig nun in die neue Wohnbeihilfe gesteckt. Auch das ist hilfreich“, sagt Sandriesser.
„Es fehlt an Mitteln“
Die Caritas Kärnten konnte dank Spenden von Jänner bis September 355 Frauen mit Zuschüssen unter die Arme greifen. Sandriesser fordert auch eine Reform der Sozialhilfe in Kärnten: „Eine Ganztagsbetreuung für Kinder ist wichtig. Unsere Lerncafés sind voll. Wir bräuchten 200 Plätze mehr, nur fehlt es an Mitteln.“ Auch mit dem Eggerheim und Notschlafstellen hilft die Caritas. Bereichsleiter Christian Eile: „Mit 50 Euro Spende kann ein Einkaufskorb mit Lebensmitteln für armutsbetroffene Mütter und Familien gefüllt werden.“
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