Neuer Eigentümer, viele Probleme! Sein Vermieter drängte den Salzburger zu einem neuen Mietvertrag – deutlich schlechtere Konditionen inklusive. Erst nach langen Interventionen folgte die späte Kehrtwende ...
„Ich bin gespannt, so wirklich traue ich dem Ganzen noch nicht.“ Eigentlich sollte Fejdulah Delic zufrieden sein, vorerst überwiegt allerdings noch die Skepsis. Zu viel ist in den vergangenen Wochen und Monaten passiert. „Ich wurde komplett überrumpelt“, sagt Delic.
Neuer Eigentümer
Der Reihe nach: Der Salzburger wohnt in einem Haus in der Nähe des Salzburger Hauptbahnhofes. Der Wohnblock in der Ferdinand-Porsche-Straße hat seit diesem Sommer einen neuen Eigentümer. Das Haus gehört nun einer Immobilienfirma mit Sitz im Lungau. Viele der Bewohner haben – wie auch Fejdulah Delic – unbefristete Mietverträge. Dies dürfte dem neuen Eigentümer ein Dorn im Auge sein.
Er rückte ins Bahnhofsviertel aus, klingelte bei den Bewohnern und drängte sie zwischen Tür und Angel zur Unterzeichnung von neuen Mietverträgen. Diese waren nun plötzlich befristet. Auch Fejdulah Delic unterschrieb so einen Vertrag. „Es ging alles so schnell, ich habe sogar für die Wohnung meiner Eltern mitunterschrieben. Dabei hat mich nicht einmal jemand gefragt, ob ich eine Vollmacht dafür habe“, erinnert er sich.
Vermieter sind nicht dazu berechtigt, so vorzugehen. Eigentlich wissen sie das, umso überraschender ist diese Vorgangsweise.
Anna Riegel-Kilzer, Arbeiterkammer
Kontakt mit Arbeiterkammer
Rasch dämmerte ihm jedoch, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein dürfte. Delic wandte sich an die Arbeiterkammer (AK). „Die Betroffenen wurden nicht über ihr Rücktrittsrecht aufgeklärt, daher konnten wir noch einschreiten“, sagt AK-Mietrechtsexpertin Anna Riegel-Kilzer.
Nach langen Diskussionen ist jetzt klar: Delic kann weiter auf seinen alten Mietvertrag setzen. Aber: „Es gibt unzählige Betroffene. Es braucht jedes Mal eine neue Vereinbarung mit dem Vermieter“, sagt Riegel-Kitzer. Für zwei Mieter kämpft man derzeit noch um eine Lösung. Der Appell der Expertin: „Besser zu uns kommen, bevor man unterschreibt.“
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