Halbierte Wartezeit

Ein Quantensprung für Patienten bei Schlaganfällen

Oberösterreich
06.11.2024 17:13

Beim Pilotprojekt „Fast Lane“ zwischen dem Krankenhaus Ried im Innkreis und dem Rotem Kreuz konnte für Notfallpatienten die Wartezeit bis zur Akuttherapie im Spital um die Hälfte reduziert werden. Ein Wert, mit dem das Innviertel bundesweit an der Spitze liegt und sogar international mithalten kann.

Wie können Patienten nach Schlaganfällen rascher therapiert werden, um ihre Heilungschancen zu erhöhen? Dieser Aufgabe stellten sich Experten des Roten Kreuzes und des Krankenhauses Ried, sie entwickelten gemeinsam das Vorankündigungssystem „Fast Lane“.

Nur 26 Minuten
Dank diesem ist es tatsächlich gelungen, die Zeitspanne vom Eintreffen des Patienten im Spital bis zum Therapiebeginn von durchschnittlich 51 auf nur noch 26 Minuten zu halbieren. „Ich bin extrem stolz auf dieses Projekt, das seinesgleichen sucht und dem Patienten absolut positiv zugutekommt. Mit diesen Zeiten sind wir jetzt sogar an der Weltspitze dabei“, schwärmt Primar Andreas Kampfl, Leiter der Neurologie im Spital Ried.

Der Computertomograf ist für den Patienten bereits vorreserviert, wenn er ins Spital kommt (Bild: Scharinger Daniel/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Der Computertomograf ist für den Patienten bereits vorreserviert, wenn er ins Spital kommt

Denn bei Schlaganfällen sei der Faktor Zeit entscheidend. „Time is Brain – pro Minute Wartezeit sterben zwei Millionen Nervenzellen ab, pro Stunde altert das Gehirn dreieinhalb Jahre“, betont Kampfl.

Kommen Patienten binnen drei Stunden auf die Stroke-Unit-Abteilung, liegt ihre Heilungschance immerhin bei 75 Prozent. Beträgt das Zeitintervall zwischen drei und viereinhalb Stunden, sinkt diese auf nur 26 Prozent.

Die Rettungsleitstelle agiert als Schnittstelle in der Kommunikation zwischen Notarzt und dem diensthabenden Neurologen im Krankenhaus.  (Bild: Scharinger Daniel/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Die Rettungsleitstelle agiert als Schnittstelle in der Kommunikation zwischen Notarzt und dem diensthabenden Neurologen im Krankenhaus. 

Zweithäufigste Todesursache
Schlaganfälle (20.000 bis 25.000 jährlich) sind in Österreich die zweithäufigste Todesursache, 30 Prozent der Patienten erleiden dabei dauerhafte Behinderungen.

Beim System „Fast Lane“ werden jene Betroffene, die im Spital eine Akuttherapie benötigen, bereits detailliert vorangekündigt. Via Telefonkonferenzschaltung zwischen Rettungsleitstelle, Notarzt und Neurologen werden die relevanten Informationen zum Patienten weitergegeben. Für diesen wird dann auch der Computertomograf reserviert, und sobald er im Spital ist, können die Untersuchungen sofort starten. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt