Beim Pilotprojekt „Fast Lane“ zwischen dem Krankenhaus Ried im Innkreis und dem Rotem Kreuz konnte für Notfallpatienten die Wartezeit bis zur Akuttherapie im Spital um die Hälfte reduziert werden. Ein Wert, mit dem das Innviertel bundesweit an der Spitze liegt und sogar international mithalten kann.
Wie können Patienten nach Schlaganfällen rascher therapiert werden, um ihre Heilungschancen zu erhöhen? Dieser Aufgabe stellten sich Experten des Roten Kreuzes und des Krankenhauses Ried, sie entwickelten gemeinsam das Vorankündigungssystem „Fast Lane“.
Nur 26 Minuten
Dank diesem ist es tatsächlich gelungen, die Zeitspanne vom Eintreffen des Patienten im Spital bis zum Therapiebeginn von durchschnittlich 51 auf nur noch 26 Minuten zu halbieren. „Ich bin extrem stolz auf dieses Projekt, das seinesgleichen sucht und dem Patienten absolut positiv zugutekommt. Mit diesen Zeiten sind wir jetzt sogar an der Weltspitze dabei“, schwärmt Primar Andreas Kampfl, Leiter der Neurologie im Spital Ried.
Denn bei Schlaganfällen sei der Faktor Zeit entscheidend. „Time is Brain – pro Minute Wartezeit sterben zwei Millionen Nervenzellen ab, pro Stunde altert das Gehirn dreieinhalb Jahre“, betont Kampfl.
Kommen Patienten binnen drei Stunden auf die Stroke-Unit-Abteilung, liegt ihre Heilungschance immerhin bei 75 Prozent. Beträgt das Zeitintervall zwischen drei und viereinhalb Stunden, sinkt diese auf nur 26 Prozent.
Zweithäufigste Todesursache
Schlaganfälle (20.000 bis 25.000 jährlich) sind in Österreich die zweithäufigste Todesursache, 30 Prozent der Patienten erleiden dabei dauerhafte Behinderungen.
Beim System „Fast Lane“ werden jene Betroffene, die im Spital eine Akuttherapie benötigen, bereits detailliert vorangekündigt. Via Telefonkonferenzschaltung zwischen Rettungsleitstelle, Notarzt und Neurologen werden die relevanten Informationen zum Patienten weitergegeben. Für diesen wird dann auch der Computertomograf reserviert, und sobald er im Spital ist, können die Untersuchungen sofort starten.
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