Seit 2006 läuft das Kastrationsprojekt des Landes – leider oft auch ins Leere, weil die Gutscheine zu wenig fruchteten. Am Donnerstag soll eine neue Förderinitiative beschlossen werden.
Elfriede Dorfer ist eine steirische Ikone. Weder Beschimpfungen als „depperte Tierschützerin“ noch Watschen-Androhungen konnten die couragierte Frau aufhalten. Mit Kastrationen kämpft und kämpfte sie gegen Tierleid bei den Streunern. Dafür bekam sie im Vorjahr den Tierschutzpreis von Land und „Steirerkrone“. Und ein offenes Ohr bei Tierreferent Anton Lang, dem sie deutlich sagte, dass das Kastrationsprojekt, so wie das Land es handhabt, „für die Fisch’ ist. Die Gutscheine dafür holen sich oft die falschen.“
Lang vernahm die Problematik von mehreren Seiten und kam mit einer Lösung, die am Donnerstag in der Regierung beschlossen werden soll: Förderungen für Streuner-Kastrationen sollen nicht mehr über die Gemeinden, sondern von Vereinen und Tierschützern direkt beim Land angefragt werden können. 95.000 € sind dafür (der Beschluss vorausgesetzt) im Budget, das gut 2000 Kastrationen finanzieren, viel Tierleid verhindern soll. Elfriede Dorfer ist sehr zufrieden: „Das ist gescheit, das wird was bringen.“
Der zweite Ansatz: Der Verein „SOS Tier – Murau und Murtal“ bekommt ein eigenes Budget, um speziell Katzen im Umfeld von Bauern zu kastrieren. Mit 5000 Euro würde sich Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer zwar nur in äußerst überschaubarer Form daran beteiligen, erkennt damit aber an, dass es ein Problem gibt. Dieses ist heuer übrigens laut Tierschützern so schlimm wie kaum zuvor, mit einer Flut an unerwünschten, halb verhungerten, kranken Babys und ganz viel Tierleid.
Obmann Werner Hellinger sagt aber, dass das Projekt nur Früchte trägt, wenn Behörden und Bauernschaft an Bord sind. Von der Landwirtschaftskammer selbst kommt zum Tierleid bislang kaum Problembewusstsein oder Bekenntnis. Präsident Franz Titschenbacher: „Man muss bei Bauernkatzen differenzieren.“ Freilich gilt die Kastrationspflicht jedoch für alle Freigänger, die nicht zur Zucht zugelassen sind, auch im ländlichen Bereich. . .
Oder man spricht endlich saftige Strafen aus! Denn noch ignorieren viele das geltende Kastrationsgebot für Freigänger-Katzen, Landwirte wie auch private Halter.
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