Dabei wirkt der Chefcoach - zumindest nach außen hin - nicht erst seit der Schmach am Dienstagabend im Hanappi-Stadion mitunter ziemlich ratlos. Und er erweckte auch nach dem Out im Cup-Viertelfinale nicht den Eindruck, als wisse er, wie er seine Mannschaft aus der Krise führen könnte. "Was wir vor der Pause zeigten, hatte mit Fußball nichts zu tun. Da fehlte die Bereitschaft, in Zweikämpfe zu gehen", stöhnte Schöttel. Und weiter: "Begreifen werde ich nie, wie lethargisch wir uns präsentieren."
Edlinger: "Noch nie so ein Spiel gesehen"
In der Tat grenzte das Auftreten der Hütteldorfer Profis an Arbeitsverweigerung. Spielwitz verlangt von Rapid ohnehin seit Wochen niemand. Dass Pasching dem Rekordmeister aber auch in Sachen Kampfkraft und Lauffreudigkeit überlegen schien, stimmt nicht wenige nachdenklich. "So ein schlechtes Match von Rapid habe ich noch nicht gesehen: kein Kampfeswille, kein System", raunzte Präsident Rudolf Edlinger.
Schulte: "Hätten Schmerzensgeld zahlen müssen"
Sportchef Schulte legte nach: "Wenn man so klar unterlegen ist, muss man sich schon fragen, warum das so ist. Eigentlich hätte man jedem Zuschauer Schmerzensgeld zahlen müssen für die Leistung, die unsere Mannschaft abgeliefert hat."
Eine Trainerdiskussion wollte er aber nicht lostreten. "Schöttel ist auch in dieser Situation der richtige Trainer", sagte Schulte. Immerhin wäre Schöttels Ablöse auch für Schulte eine Blamage. Er hatte den Cheftrainer erst vor Kurzem mit einem Vertrag bis 2015 ausgestattet. Schöttel mehr als zwei Jahre lang fürs Spazierengehen zu bezahlen, wäre ein Luxus, den sich der Rekordmeister nur schwer leisten könnte.
Präsident Edlinger ließ sich nach dem Pasching-Spiel immerhin entlocken, dass man sich jetzt etwas überlegen müsse. Schöttel selbst schloss einen freiwilligen Abgang jedenfalls aus. Offenbar ist auch er überzeugt, der richtige Trainer für Rapid zu sein.
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