US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat öffentlich ihre Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl eingeräumt. „Wir müssen das Ergebnis dieser Wahl akzeptieren“, sagte die 60-Jährige bei einem Auftritt vor Anhängern in der Hauptstadt Washington – bevor sie über ihre persönliche Zukunft sprach.
„Das Ergebnis dieser Wahl ist nicht das, was wir wollten, nicht das, wofür wir gekämpft haben, nicht das, wofür wir gestimmt haben“, sagte Harris am Mittwoch bei dem Auftritt an der Howard University von Washington.
Ihr persönlicher Kampf für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit werde aber weitergehen. Sie legte nahe, dass sie an der Spitze der Partei verbleiben wolle. Sie habe mit Trump telefoniert und eine geordnete Machtübergabe vereinbart. Harris habe auch angesprochen, dass ein Präsident für alle Amerikaner da sein müsse.
Harris rief ihre Anhänger auf, nicht zu verzagen und nicht den Mut zu verlieren. „Seid nicht verzweifelt. Dies ist nicht der Zeitpunkt, die Hände in den Schoß zu legen. Es ist an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln.“ Harris sagte: „Ich weiß, dass viele Menschen das Gefühl haben, dass wir in eine dunkle Zeit eintreten.“ Doch nur in der Dunkelheit seien Sterne zu sehen. Es sei nun an Amerika, den Himmel mit Sternen zu füllen.
In der Wahlnacht erlebte die 60-jährige Vizepräsidentin ein Debakel. Dem 78 Jahre alten Ex-Präsident Trump gelang unerwartet ein deutlicher Sieg. Lange vor der Auszählung der letzten Stimmen war klar, dass der Republikaner im Jänner wieder ins Weiße Haus einziehen wird.
Ursprünglich wollte Harris bereits in der Wahlnacht auf einer Wahlparty auf dem Gelände der Howard University vor ihre Anhänger treten. Dies sagte sie jedoch ab, nachdem klar geworden war, dass der Republikaner Donald Trump sich in entscheidenden Bundesstaaten durchsetzen konnte.
Unter Verweis auf einen Vertreter des Präsidialamts hieß es weiter, US-Präsident Joe Biden werde ebenfalls mit Trump telefonieren und sich öffentlich zu dem Wahlergebnis äußern.
Die Nachrichtenagentur AP und mehrere Sender, darunter Fox News, CNN und NBC, hatten zuvor übereinstimmend gemeldet, dass Trump bei der Stimmenauszählung mehr als 270 Wahlleuten für sich verbuchen konnte und damit uneinholbar vor Harris lag. Trumps Republikaner sicherten sich zudem bei der parallelen Kongressauswahl außerdem die Mehrheit im Senat.
Trump hat damit Aussicht darauf, dass er ohne effektiven Widerstand der Opposition regieren kann – falls seine Partei auch die Kontrolle über das Repräsentantenhaus verteidigen kann.
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