Nach drei Quartalen

Höherer Steueraufwand vergrößerte Lenzing-Verlust

Oberösterreich
07.11.2024 08:26

Seit Anfang September hat die Lenzing AG mit Rohit Aggarwal einen neuen Chef – und auch er hat noch viel Arbeit vor sich, um den Fasererzeuger wieder auf Kurs zu bringen. Nach drei Quartalen liegt das Ergebnis nach Steuern bei minus 111,1 Millionen Euro. Der Verlust ist damit noch größer als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr.

„Die Lenzing Gruppe setzt ihren Erholungskurs kontinuierlich fort. Wir sorgen weiterhin für ein striktes Kostenmanagement und fokussieren auf die Stärkung unseres globalen Vertriebs. Gleichzeitig passen wir unsere Unternehmensorganisation an die veränderten Marktbedingungen an“, sagt Rohit Aggarwal, der seit September Vorstandschef des Faserkonzerns mit Sitz in Oberösterreich ist.

Logistikkosten stiegen
Die Rahmenbedingungen seines Starts sind alles andere als einfach: So ziehen zwar die Faserverkaufsmengen allgemein wieder an, der Preis für die Produkte bleibt allerdings niedrig, die Erholung der Märkte gestalte sich schleppend, dafür sind Energie- und Rohstoffkosten hoch, die Logistik wurde sogar teurer.

All das schlägt sich auch in den Zahlen des Unternehmens nieder. Nach drei Quartalen 2024 konnte zwar der Umsatz auf 1,96 Milliarden Euro gesteigert werden, auch das Betriebsergebnis vor Abschreibungen wuchs – und zwar auf 263,7 Millionen Euro. Zugleich war das Ergebnis nach Steuern tiefrot, lag bei minus 111,1 Millionen Euro. 2023 lag diese Kennzahl bei minus 96,7 Millionen Euro.

Aus der österreichischen Steuergruppe ausgeschieden
Die Lenzing AG erklärt das deutlich verschlechterte Nettoergebnis mit einem Steuereffekt, der hier schlagend wurde. So belief sich der Steueraufwand in den ersten drei Quartalen des Jahres auf 77,7 Millionen Euro, das sind um über 60 Millionen Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2023. Begründung: Weil die B&C Holding Österreich bekanntlich ihre Beteiligungsquote reduziert hat, schied man aus der österreichischen Steuergruppe aus, musste gemäß eines Vertrags auch noch der B&C 25,8 Millionen Euro an Steuerumlage bezahlen. Außerdem kam‘s bei einzelnen Unternehmen des Konzerns zu Wertberichtigungen und zu Währungseffekten, weil Steuerposten auf andere Währungen umgerechnet werden mussten.

Bei Kostenreduktion auf Plan
Unbeeindruckt davon sieht das Management den Faserriesen auf Kurs, was auch mit einem im Vorjahr geschnürten Spar- und Optimierungspaket zu tun hat. „Die Umsetzung unseres Performance-Programms liegt derzeit deutlich über Plan. Wir erwarten jährliche Einsparungen von mehr als 100 Mllionen Euro. Davon werden mehr als 50 Prozent schon ab diesem Geschäftsjahr wirksam sein“, sagt Finanzvorstand Nico Reiner.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt