(Bild: KMM)

Sisi und Franz Joseph

Kaiserliche Hochzeiten waren immer anstrengend

Hochzeitskuss gab es keinen, dafür die hübscheste Braut des Jahrhunderts und fünf Tage durchgehende Feierlichkeiten: Die Hochzeit von Kaiser Franz Joseph und seiner Cousine Herzogin Elisabeth im Jahr 1854 setzte Maßstäbe. Doch die Öffentlichkeit bekam das Brautpaar nicht zu sehen.

Der große Tag war der 24. April 1854. Es war ein Montag. Für Kaiser Franz Joseph und seine Braut begann der Tag nach einer gemeinsamen morgendlichen Andacht. Danach frühstückte das Paar noch zusammen. Anschließend gingen sie bis zum Abend getrennte Wege: Der Kaiser begab sich an seinen Schreibtisch für das Aktenstudium, Elisabeth konnte sich zunächst ausruhen. Am späten Nachmittag begannen die Kammerfrauen die künftige Kaiserin für die Trauung anzukleiden und zu frisieren.

Sisi war keine Braut in Weiß 

Wie die berühmteste Braut des 19. Jahrhunderts aussah, wissen wir nicht. Es gibt keine Fotos von ihr und kein dezidiertes Hochzeitsgemälde. Als sicher gilt, dass Elisabeth keine Braut in Weiß war – höchstwahrscheinlich trug sie ein Schleppenkleid, das mit Gold- und Silberstickereien verziert war –, und dass sie die entzückendste Braut des Jahrhunderts darstellte.

Die Trauung fand um halb sieben Uhr abends statt. Es war eine klassische höfische Hochzeit nach altem Vorbild. Das bedeutete: geschlossene Gesellschaft. Fast niemand außer dem Hofstaat und den geladenen Gästen bekam das Brautpaar zu sehen. Nicht einmal einen kurzen Blick konnten die Wiener auf die Braut werfen, denn Elisabeth begab sich über einen alten, heute nicht mehr existierenden Verbindungsgang zwischen Hofburg und Augustinerkirche in den mit Blumen geschmückten Sakralraum.

Die Hochzeit fand in der Wiener Augustinerkirche statt.  (Bild: ÖNB / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com)
Die Hochzeit fand in der Wiener Augustinerkirche statt. 

Die britischen Royals winkten den Untertanen zu, die Habsburger nicht

Es gab auch keine Kutschfahrt durch die Stadt, wie es heute bei royalen Hochzeiten üblich ist – obwohl die englischen Royals damit bereits zu Queen Victorias Hochzeit im Jahr 1840 begonnen hatten. Hochzeitskuss gab es schon gar keinen, in der Augustinerkirche herrschte feierlicher Ernst. Die Trauung nahm der Wiener Kardinal Joseph von Rauscher mit Unterstützung von 70 Erzbischöfen, Bischöfen und Prälaten vor.

Nach der Trauung folgte der anstrengendste Teil des Tages – vor allem für die Braut: der Empfang in der Hofburg. Elisabeth musste der Reihe nach dutzende Erzherzöge und Erzherzöge empfangen, danach sämtliche Würdenträger des Hofes und das diplomatische Korps. Der Empfang zog sich bis in die späten Abendstunden. Ausruhen konnte sich das Brautpaar am nächsten Tag nicht, denn die Feierlichkeiten zur kaiserlichen Hochzeit dauerten noch fünf weitere Tage.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt