Die Vorwürfe wiegen schwer: Zwei Teenager (15, 16) sollen sich auf Snapchat als Frau ausgegeben haben. Von ihrem Opfer (17) sollen sie Nacktbilder und Videos gefordert, den Jugendlichen damit erpresst und die Aufnahmen verbreitet haben. Am Donnerstag müssen sie sich am Landesgericht Wels verantworten.
„On the Internet, nobody knows you‘re a dog“ – Schon im Jahr 1993 erschien im amerikanischen Magazin „The New Yorker“ eine Karikatur, in der ein Hund einem Artgenossen gegenüber von den Vorzügen der Anonymität des Internets schwärmt. Auch 31 Jahre später hat der Spruch nichts von seiner Relevanz eingebüßt.
Schwere Vorwürfe
Am Donnerstag müssen sich zwei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren vor dem Landesgericht Wels verantworten. Die Vorwürfe wiegen schwer: Verbrechen des bildlichen sexual bezogenen Missbrauchsmaterials und der bildlichen sexual bezogenen Darstellung Minderjähriger und Verbrechen der schweren Erpressung werden ihnen vorgeworfen.
Gaben sich als Frau aus
Was hat das mit der Anonymität im Internet zu tun? Die beiden Beschuldigten sollen gemeinsam einen Fake-Account auf Snapchat angelegt haben. Dort können Bilder und Videos verschickt werden, die nach einigen Sekunden von selbst verschwinden – dennoch ist es möglich, diese Aufnahmen zu speichern, etwa via Screenshots.
Aufnahmen gespeichert und verschickt
Die beiden Angeklagten sollen also unter dem weiblichen Deckmantel von ihrem 17-jährigen Opfer „Dick Pics“ (Penisfotos) sowie ein Masturbationsvideo angefordert haben, was dieses angefertigt und übermittelt hat. Daraufhin sollen sie von dem 17-Jährigen vergeblich Bargeld gefordert haben, und schließlich das Material an Freunde des Opfers verschickt haben.
Bis zu fünf Jahre Haft
Die beiden Jugendlichen werden sich vor den Schöffen verantworten müssen, beiden drohen Freiheitsstrafen von jeweils fünf Jahren.
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